Der Fachkräftemangel treibt den Handel in Deutschland um, die grüne Branche bildet dabei keine Ausnahme. Angepasste Öffnungszeiten oder eingeschränkte Services sind vielerorts die Folge. Linderung versprechen moderne Lösungen wie „Click & Collect“-Angebote oder Self-Checkouts. Gerade Letztere haben über die vergangenen Jahre verstärkt Einzug in den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) gehalten und sind laut einer aktuellen Erhebung von Statista besonders bei den jüngeren Zielgruppen sehr beliebt. Auch in Baumärkten erhalten Kunden hin und wieder die Möglichkeit des (meist überwachten) Self-Checkouts.
In den klassischen Gartencenter wird die Technologie quasi (noch) nicht genutzt. Bis jetzt: Als Pilotprojekt ist am 3. Mai 2024 nun der hybride Streb-Shop in Pforzheim-Mühlacker eröffnet worden. „Es ist ein modernes Konzept, das macht sehr viel Spaß“, befindet Inhaber Andreas Streb, gibt aber auch direkt zu bedenken: „Es ist sicher nicht für jeden und überall geeignet.“
Gerade einmal 600 m² umfasst der Shop im Inneren des Hit-Einkaufszentrums Schrammel, aufgeteilt zwischen 250 m² Innenbereich und 350 m² Außenfläche. Das Sortiment im Shop ist noch nicht final, „wir sind noch in der Lernphase“, so Streb. Im großteils überdachten Außenbereich finden sich vor allem Saisonpflanzen und das Angebot an Erden, drinnen wird der Fokus auf Schnittblumen und fertige Arrangements gelegt. Ergänzt wird das Sortiment durch Blumenzwiebeln, Samen, Handwerkzeuge und kleine Zubehörartikel, auf großvolumige Ware wird abseits der Erden verzichtet. Das begründe sich vor allem durch den Standort, direkt unter einem Dach mit dem LEH, erklärt Streb: „Alles, was noch zum Wocheneinkauf in den Wagen passt“, beschreibt der Inhaber das Produktportfolio mit einem Augenzwinkern.
Doch wie funktioniert das Einkaufen am quasi-personalfreien SB-Standort? Der Kunde steht zunächst vor verschlossenen Türen, die sich mit einer EC-Karte öffnen lassen. Danach kann er sich frei im Shop bewegen und das Angebot durchstöbern, unter der stetigen Überwachung von insgesamt sechs Kameras. Bezahlt wird anschließend an der Self-Checkout-Kasse, alles komplett ohne Bargeld. Auf dem Bon befindet sich wiederum ein QR-Code, mit dem die Türen zum Auslass geöffnet werden.
Aber auch Kunden, die nichts gefunden haben, müssen nicht ihr restliches Dasein dort verbringen: ein Null-Bon, für den Streb ein eigenes Bedienfeld an den Kassen hat einrichten…