Der Standort Lyssach wurde im vergangenen Jahr auf das neue Jumbo-Konzept umgestellt.
Der Standort Lyssach wurde im vergangenen Jahr auf das neue Jumbo-Konzept umgestellt.
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Jumbo | Langfassung

So geht DIY in der Schweiz

Die Coop-Genossenschaft Schweiz ist mit ihrer Vertriebslinie Jumbo DIY-Marktführerin des Landes. Als Hagebau-Gesell­schafter mit besonderem Status arbeitet man im Waren­geschäft eng zusammen, ist aber ansonsten eigenständig.  Das ist auch absolut richtig so, bekräftigt Jumbo-Chef Andreas Siegmann. 
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Zu sagen, dass gerade viel los ist in der Baumarktszene der Schweiz, ist wohl noch eine ziemliche Untertreibung. Die Migros zieht sich komplett aus dem DIY-Markt zurück, gibt nicht nur ihre eigene Vertriebslinie Do it + Garden auf, sondern auch das Geschäft als Franchisenehmerin von Obi. Das Baumarktgeschäft der Eidgenossen wird nun ziemlich vom ewigen Migros-Konkurrenten Coop (in der Schweiz ist man als Verbraucher entweder ein „Migros-Kind“ oder ein „Coop-­Kind“) dominiert – der unter seiner seit Jahrzehnten etablierten DIY-Vertriebsmarke Coop Bau + Hobby aber gar nicht mehr auftritt.

Zu sagen, dass bei der Coop in den letzten Jahren viel los war, ist nämlich wohl ebenfalls untertrieben. Diese genossenschaftlich organisierte Handelsgruppe hat 2021 den kleineren Wett­bewerber Jumbo übernommen und ist mit ihren Baumarktakti­vi­täten Gesellschafter der Hagebau geworden. Man kannte sich bereits: Jumbo wurde 2019 Hagebau-­Gesellschafter und ist seit 2007 Mitglied der von der Hagebau mitinitiierten internationalen Einkaufskooperation Arena. Inzwischen hat Jumbo sein Gewicht innerhalb der Hagebau erhöht und bringt ein Volumen von rund 300 Mio. Euro in den Zentral­einkauf der deutschen Kooperation ein.

Nach der Jumbo-Übernahme hat die Coop ihre Baumärkte innerhalb weniger Monate auf die Marke des bisherigen Wettbewerbers umgestellt. „Wir bereuen nichts“, sagt Jumbo-Chef Andreas Siegmann, wenn er über die inzwischen abgeschlossene Umstellung spricht. Jumbo war in der mehrsprachigen Schweiz nicht nur die praktischere Marke im Vergleich zur Marke Coop Bau + Hobby, die in der Westschweiz als Coop Brico + Loisir und in der italienischen Schweiz als Coop Edile + Hobby auftrat.

Jumbo-Chef Andreas  Siegmann (l.) und Marktleiter André Messerli.
Jumbo-Chef Andreas  Siegmann (l.) und Marktleiter André Messerli. (Quelle: Dähne Verlag, Strnad)

Natürlich hat man die Marke Jumbo im Vergleich zur Coop-Marke abgeklopft. Man hat sie für stark genug befunden, sich dann dennoch akribisch auf kritische Kundenfragen vorbereitet. Nur: Diese Fragen wurden praktisch nicht gestellt, die Kunden hatten kein Problem mit der Umstellung.

Sehr wohl beibehalten hat das Jumbo-Management die bestens eingeführten Coop-­Eigen­marken, insbesondere die Nachhaltigkeitsmarken Oecoplan im Bereich Non-Food und Natura­plan im Bereich Bio-Food. Ergänzt wird die Eigenmarkenrange durch die über die Zusammen­arbeit mit der Hagebau und mit Arena zugänglichen Eigen­marken wie Go/on (Preiseinstieg) oder Renovo (Farben, Bauchemie). Letztere hat bei der Einführung nur kurzfristig…

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