Zu sagen, dass gerade viel los ist in der Baumarktszene der Schweiz, ist wohl noch eine ziemliche Untertreibung. Die Migros zieht sich komplett aus dem DIY-Markt zurück, gibt nicht nur ihre eigene Vertriebslinie Do it + Garden auf, sondern auch das Geschäft als Franchisenehmerin von Obi. Das Baumarktgeschäft der Eidgenossen wird nun ziemlich vom ewigen Migros-Konkurrenten Coop (in der Schweiz ist man als Verbraucher entweder ein „Migros-Kind“ oder ein „Coop-Kind“) dominiert – der unter seiner seit Jahrzehnten etablierten DIY-Vertriebsmarke Coop Bau + Hobby aber gar nicht mehr auftritt.
Zu sagen, dass bei der Coop in den letzten Jahren viel los war, ist nämlich wohl ebenfalls untertrieben. Diese genossenschaftlich organisierte Handelsgruppe hat 2021 den kleineren Wettbewerber Jumbo übernommen und ist mit ihren Baumarktaktivitäten Gesellschafter der Hagebau geworden. Man kannte sich bereits: Jumbo wurde 2019 Hagebau-Gesellschafter und ist seit 2007 Mitglied der von der Hagebau mitinitiierten internationalen Einkaufskooperation Arena. Inzwischen hat Jumbo sein Gewicht innerhalb der Hagebau erhöht und bringt ein Volumen von rund 300 Mio. Euro in den Zentraleinkauf der deutschen Kooperation ein.
Nach der Jumbo-Übernahme hat die Coop ihre Baumärkte innerhalb weniger Monate auf die Marke des bisherigen Wettbewerbers umgestellt. „Wir bereuen nichts“, sagt Jumbo-Chef Andreas Siegmann, wenn er über die inzwischen abgeschlossene Umstellung spricht. Jumbo war in der mehrsprachigen Schweiz nicht nur die praktischere Marke im Vergleich zur Marke Coop Bau + Hobby, die in der Westschweiz als Coop Brico + Loisir und in der italienischen Schweiz als Coop Edile + Hobby auftrat.

Natürlich hat man die Marke Jumbo im Vergleich zur Coop-Marke abgeklopft. Man hat sie für stark genug befunden, sich dann dennoch akribisch auf kritische Kundenfragen vorbereitet. Nur: Diese Fragen wurden praktisch nicht gestellt, die Kunden hatten kein Problem mit der Umstellung.
Sehr wohl beibehalten hat das Jumbo-Management die bestens eingeführten Coop-Eigenmarken, insbesondere die Nachhaltigkeitsmarken Oecoplan im Bereich Non-Food und Naturaplan im Bereich Bio-Food. Ergänzt wird die Eigenmarkenrange durch die über die Zusammenarbeit mit der Hagebau und mit Arena zugänglichen Eigenmarken wie Go/on (Preiseinstieg) oder Renovo (Farben, Bauchemie). Letztere hat bei der Einführung nur kurzfristig…