Wandstrukturen durch Farben wie Betonoptik bringen Charakter ins Zuhause. 
Wandstrukturen durch Farben wie Betonoptik bringen Charakter ins Zuhause. 

Trends

Fabrik-Chic und Used-Look an der Wand

Betonfarbe und ein unvollkommenes Aussehen wie in einer alten Zechenhalle oder kräftige, bunte Farben, das sind die beiden Megatrends des Jahres 2023. Und außerdem hält die Nachhaltigkeit Einzug in die Branche. 

Es muss weder Loft noch Lagerhalle sein, um industriellen Chic zu erzeugen. Es reicht schon aus, industriell geprägte Elemente und Dekore in den Vordergrund zu rücken, sind die Macher der Schöner-Wohnen-Kollektion überzeugt. Dazu gehören demnach Beton, sichtbarer Backstein, Metall und Holz, die einen spannenden Kontrast im eigenen Zuhause bilden können. „Imposante Lampen zeigen sich mit Metallkäfigen als Leuchtenschirm und Wände imitieren Stein und Beton.“

Mit Wandfarben wie Stone-Optik, Betondesign, Kalk- oder Sandstein für einen verwaschen wirkenden Used-Optik und mit industriell wirkenden Materialien kann man laut Schöner Wohnen Geschichten von früher erzählen, vom guten alten Handwerk und dem Charme des echten Lebens. „Wir feiern die Magie des Makels mit kleinen Fehlern und Macken, welche die Sehnsucht nach etwas Handfestem ausdrücken in einer Zeit voller Unsicherheit.“ Dazu gibt es inzwischen von mehreren Anbietern Farbe, welche einen Stein- oder Beton-Look auf die Wand zaubert.

Die Hersteller von Farben und Malerzubehör passen sich den Trends an.
Die Hersteller von Farben und Malerzubehör passen sich den Trends an.

Umwelt und Farben

Einen anderen Trend bei den Farben, der die Branche im Jahr 2023 neben dem Vintage-Look beherrscht, hat Farbstandardanbieter Pantone mit seiner „Viva Magenta“ ins Leben gerufen: den Mut zu kräftigen Farben. „Viva Magenta stammt aus der Familie der Rottöne und basiert auf dem Rot der Cochenille, einem besonders wertvollen natürlichen Farbstoff, der einen der stärksten und intensivsten Rottöne der Welt erzeugt“, erklärt Leatrice Eiseman, Executive Director des Pantone Color Institute.

Gleichzeitig beginnt natürlich auch das Thema Umwelt, sich im Farbenmarkt zu etablieren. Im Jahr 2021 lag der Verbrauch von Farben, Lacken und Druckfarben in Deutschland bei rund 1,6 Mio. Tonnen, damit verbunden jede Menge Abfall durch Farbwannen, Farbrollen und anderes Zubehör. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Das junge Startup MissPompadour aus Regensburg bringt eine nachhaltige und voll funktionsfähige Alternative zur Plastikwanne: die Farbwanne.

Das ist die erste in Deutschland nachhaltig produzierte, plastikfreie Farbwanne, wirbt das Unternehmen für sein Produkt. Sie werde aus nachhaltigem Faserguss hergestellt, der aus Hanfgras und Altpapier besteht. „Die Farbwanne ist zu 100% wiederverwertbar, recyclebar und sogar kompostierbar“, verspricht Co-Gründer Erik Reintjes. Zu dieser Entwicklung passt wohl auch, dass in einem Test der Zeitschrift Ökotest 14 der 19 Wand- und Dispersionsfarben das Gütesiegel Blauer Engel trugen – und immer mehr Farbeimer bestehen zumindest teilweise aus Rezyklat. 

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