In Konzernen werden externe Berater oft nur engagiert, um von den eigenen Unzulänglichkeiten des meist überbezahlten Managements abzulenken. Und wenn dann ein Berater engagiert wird, muss es gleich die teuerste und beste Adresse sein, die verfügbar ist. Leistungsstarke Einzelberater haben es sehr schwer, hier einen Auftrag zu ergattern. Da sind sie im überschaubareren Mittelstand schon besser aufgehoben. Hier haben die Berater es aber oft mit inhabergeführten Strukturen zu tun. Und die mögen Berater von außen traditionell überhaupt nicht, trauen sich und ihren eigenen Managern jedoch alles zu. Dass die eigenen Managementkapazitäten meistens über die Bewältigung der Tagesarbeit nicht hinauskommen, wird oft nicht wahrgenommen. Und eine Planstelle für Personalmarketing einzurichten, kommt den wenigsten in den Sinn. Oft findet man nur einen internen Personalverwalter vor, der in seinem Hauptjob ein stocktrockener Buchhalter ist. Alleine das Wort „Personalmarketing“ ist oft schon ein Fremdwort im Unternehmen; was gutes Personalmarketing alles bewegen kann, ist ebenfalls meist vollkommen nebulös. Wie sollte es auch? Die beschriebenen Unternehmen haben meistens auch im Vertrieb kein erkennbares Marketing, was die zukünftige Aufstellung des Unternehmens im Visier hat.
Der Mittelstand hat oft einfach kein Personal übrig, was kreative Freiräume zu nutzen weiß und sich nicht mit dem Tagesgeschäft rumplagen muss. Hier liegen die Chancen für den externen Berater oder besser den externen Manager. Er kann sich voll auf seine konkrete Aufgabenstellung konzentrieren. Sei es bei der Entwicklung des Vertriebes, der Optimierung des Einkaufs oder der Produktion. Ein besonders attraktives Feld ist die Entwicklung der wichtigsten Ressource des Unternehmens – dem eigenen Personal. In der Praxis reduzieren sich die Entwicklungsmaßnahmen für das Personal auf gelegentliche Fortbildungsmaßnahmen.
Wunderschön, aber nicht wirklich effektiv. Entwicklung von Personal muss vor allem darauf zielen, das die Mitarbeiter gerne für das Unternehmen arbeiten, auch in schweren Zeiten ihr Bestes geben, um das eigene Unternehmen wieder nach vorne zu bringen. Leider sieht es in der Praxis total anders aus. Viele Unternehmen würden sich die Augen reiben, wenn es in Deutschland nicht so einen schwierigen Arbeitsmarkt gäbe. Die guten Mitarbeiter würden scharenweise den Arbeitgeber wechseln. Aber da keiner derzeit wechseln kann, braucht man für die konsequente Entwicklung der Mitarbeiter auch nichts tun…