Karl-Heinz Knoke: Zunächst einmal kam es darauf an, Anerkennung in der Verbandslandschaft zu erzielen. Verschiedene traditionelle Industrieverbände, deren Mitgliederkreise wir tangieren, haben sehr genau beobachtet, welche Themenfelder wir als marketing-orientierter, produktübergreifender Verband besetzen wollten.
Ein weiterer Punkt war sicherlich unser Beitrag zur Verhinderung der Ende der 80er Jahre aus DIY-Handelskreisen in Frankfurt geplanten Branchenmesse, um so eine schädliche Messezersplitterung abzuwehren. Das Messewesen nimmt in unserer Verbandsarbeit einen hohen Stellenwert ein. So waren wir gemeinsam mit dem BHB aktiv daran beteiligt, die Neukonzeption der Diy’Tec zu entwickeln, die als Teil der Practical World ab 2003 greifen wird.
Bedeutsam war auch unser Engagement zur Gründung des europäischen DIY-Herstellerverbandes FEDIYMA mit unseren Partnerverbänden in Frankreich und Großbritannien, dem sich zwischenzeitlich auch Belgien angeschlossen hat. Wir sehen hierin die verbandliche Antwort auf die Globalisierung auch unserer Branche.
Jedoch sehen wir in erster Linie unsere Aufgabe darin, unsere Mitglieder im Innenverhältnis bei ihrer Tagesarbeit in grundsätzlichen Fragen zu unterstützen. Es ist uns mehrfach bestätigt worden, dass wir als Verbandsgeschäftsführung hier auf dem richtigen Weg sind. Diese Anerkennung ist für uns das entscheidende Ergebnis, was auch im Mitgliederzuwachs zum Ausdruck kommt.
diy: Mitgliederzuwachs ist also kein Selbstzweck?
Knoke: Mitgliederzuwachs kann niemals Selbstzweck sein. Er ist letztendlich Gradmesser für die Zufriedenheit der Mitglieder mit der Verbandsarbeit. Wenn die Mitglieder bereit sind, noch nicht angeschlossene Unternehmen in Kollegengesprächen für den Beitritt zu gewinnen, ist dies die beste Form der Mitgliederwerbung. Eine aggressive Mitgliederwerbung, die dann möglicherweise auch andere Verbände beeinflussen könnte, halten wir für unangebracht.
diy: Sind die Ansprüche an den Verband gewachsen?
Knoke: Die Entwicklung des DIY-Handels und seiner verbandlichen Heimat hat gleichermaßen Reaktionen auf der Lieferantenseite hervorgerufen. Wir mussten einen Interessenausgleich auf der Herstellerseite herbeiführen. Zudem sind wir in den letzten 20 Jahren von gesetzlichen Verordnungen überschwemmt worden, die in der Branche umgesetzt werden mussten. Insoweit sind die Ansprüche…