Die Verbraucherstimmung setzt im Februar ihren negativen Trend fort. Das zeigen die Ergebnisse des GfK-Konsumklimas powered by GfK-Gründer NIM. Demnach legen zwar die Konjunkturerwartungen leicht zu, aber bei den Einkommenserwartungen und der Anschaffungsneigung gibt es Einbußen. Gleichzeitig steigt die Sparneigung leicht an.
„Die aktuellen Zahlen zeigen keinerlei Anzeichen für eine Erholung der Konsumstimmung. Seit Mitte des vergangenen Jahres stagniert das Konsumklima auf einem niedrigen Niveau. Nach wie vor ist die Verunsicherung unter den Konsumenten groß und die Planungssicherheit fehlt“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Die zügige Bildung einer neuen Bundesregierung und eine rasche Verabschiedung des Haushaltes für dieses Jahr würden bei Unternehmen und privaten Haushalten zu mehr Planungssicherheit führen, sodass die Verbraucher wieder eher bereit wären, Geld auszugeben und den Konsum zu beleben“, ist er überzeugt.
Einkommenserwartungen sinken
Die Verbraucher schätzen die finanzielle Lage des eigenen Haushaltes für die kommenden zwölf Monate zum zweiten Mal in Folge schwächer ein. „Unsere Analysen machen die Gründe für diese trüben Einkommensaussichten deutlich: Genannt werden in erster Linie die gestiegenen Preise, eine unsichere wirtschaftliche und politische Lage und die Unzufriedenheit mit der Politik“, fügt Bürkl an.
Anschaffungsneigung gebremst
Die Anschaffungsneigung bleibt laut GfK zwischen rückläufigen Einkommensaussichten und einer steigenden Sparneigung eingeklemmt. Meldungen zu drohenden Werkschließungen, Produktionsverlagerungen ins Ausland und Personalabbau in der deutschen Industrie führten zu steigenden Sorgen um den Arbeitsplatz. Verschärft werde die Situation dadurch, dass aufgrund der schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung die Zahl der Unternehmenspleiten deutlich gestiegen sei und voraussichtlich weiter steigen werde. Deshalb werden viele Haushalte weiterhin vorsichtig mit ihren Ausgaben umgehen, analysieren die Konsumexperten.
Konjunkturpessimismus nimmt leicht ab
Die Konjunkturaussichten für die kommenden zwölf Monate schätzen die Deutschen etwas positiver ein. 2025 drohe jedoch zu einem weiteren wirtschaftlich schwachen Jahr zu werden, merkt die GfK an: „Einige Experten schließen sogar ein drittes Jahr in Folge mit einer rezessiven Entwicklung nicht ganz aus. Das wäre ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik.“