diy: Herr Sosnowski, Sie haben in diesem Jahr die Gesamtverantwortung für den Bereich Handel in Deutschland übernommen. Wie gestaltet sich die Situation derzeit?
Wolfgang Sosnowski: Wie Sie wissen, haben wir vor kurzem die Halbjahreszahlen vorgelegt. Dabei mussten wir im Handelsbereich in Deutschland ein Minus von rund zehn Prozent hinnehmen. Differenziert man die Zahlen jedoch nach traditionellen und modernen Vertriebswegen, bzw. nach Fachhandel und Diy-Branche, so zeigt sich, dass das eigentliche Problem im Fachhandel liegt. Hier haben wir ein Minus von über 20 Prozent, unter anderem auch bedingt durch die Insolvenz von Frick. Offensichtlich fühlen sich die Endverbraucher inzwischen im Baumarkt besser aufgehoben. Hier haben wir zwar auch ein Minus beim Umsatz hinnehmen müssen. Aber die Entwicklung ist bei weitem nicht so dramatisch.
diy: Konkret?
Sosnowski: Nageln Sie mich nicht fest. Aber es liegt in jedem Fall im einstelligen Bereich.
diy: Wie wollen Sie das ändern?
Sosnowski: An der gegenwärtig schwachen Konjunktur können wir natürlich auch nichts ändern. Aber wir selbst stellen uns mit unserer Vertriebsstruktur auf die derzeitige Marktsituation ein. Das heißt, wir haben unser Vertriebsorganisation neu gegliedert auf die Zielgruppen Traditionell (Groß- und Einzelhandel) und Modern (Diy und Fachmarkt). Mit diesen beiden neugegliederten Organisationen bieten wir unseren Kunden den Service, der von einem marktführenden Unternehmen erwartet wird.
diy: Teil der Umstrukturierung ist auch die Auffrischung Ihrer Marken-Logos.
Sosnowski: Als Unternehmen arbeiten wir ja schon länger mit einem neuen Label. Aber auch die Markenlabels Sommer und Tarkett sind nach der Fusion eigentlich immer Company Labels geblieben. Nach der Neustrukturierung der Vertriebswege und der klaren Trennung der Marken Tarkett für die traditionellen Vertriebswege und der Marke Sommer für den Diy-Bereich haben wir nun auch diese Logos als Marken-Logos neu gestaltet.
diy: Macht es in einem so trägen Markt, wie er sich gegenwärtig darstellt, überhaupt Sinn, auf neue Produkte und neues Design zu setzen?
Sosnowski: Ja natürlich! Denn eine gute Idee setzt sich immer durch, egal wann sie auf den Markt kommt. Außerdem bringen wir grundsätzlich jedes Jahr eine neue Kollektion auf den Markt. Das bedeutet konkret, dass wir 70 Prozent des gesamten Sortiments überarbeiten. Flops erkennen wir sehr schnell und nehmen sie aus…