Nach zwei schwächeren Jahren wächst der Onlinehandel 2024 wieder. Das gilt insbesondere auch für die Branche Heimwerken und Garten, vom IFH Köln als „Nachzüglerbranche“ bezeichnet. Die Markforscher gehen davon aus, dass in dieser Kategorie in diesem Jahr bis zu 3,6 Prozent mehr online umgesetzt wird als 2023. Der Bereich FMCG, die zweite „Nachzüglerbranche“, könnte um bis zu 7,6 Prozent wachsen. Beide Branchen weisen im Vergleich zu anderen Bereichen bislang niedrigere Onlineanteile auf und profitieren von Nachholeffekten, geht aus dem „Branchenreport Onlinehandel“ des IFH hervor. Auch die Handelsbranche mit den größten Verlusten insgesamt – Wohnen und Einrichten – kann durch moderates Online-Plus (bis zu +2,6 Prozent) Verluste ausgleichen.
Für den gesamten Onlinehandel in Deutschland rechnen die Marktforscher mit einem Plus von bis zu 4,1 Prozent, was einem Marktvolumen von 104,7 Mrd. Euro entspricht. Damit kehrt der Onlinehandel auf seinen vorpandemischen Wachstumskurs zurück und landet 2024 leicht über dem bisherigen Rekordhoch von 2021.
Branchenentwicklung positiv
„Die Wachstumstreiber im Onlinehandel sind nicht nur die Nachzüglerbranchen FMCG und DIY oder der zunehmende Anspruch an Convenience-Shopping – auch neue Anbieter spielen eine wichtige Rolle. Wenn wir vom Onlinehandel sprechen, kommen wir um die asiatischen Billig-Plattformen Temu, Shein und Co. nicht mehr herum, die die Spielregeln um Preis, Schnelligkeit und Zielgruppenansprache ganz neu definieren“, so Hansjürgen Heinick, Onlinemarktexperte des IFH Köln
Prognose bleibt positiv
Die Onlineexpertinnen und -experten des Instituts geben die Entwicklung des Onlinehandels in Deutschland mit einer Szenario-Rechnung in drei verschiedenen Varianten an. Bei allen dreien sehen sie weiteres Wachstum. Bei Fortführung der aktuellen Trend-Dynamik, der mittleren Variante, liegt das jährliche Wachstum bis 2028 bei 3,8 Prozent – womit die Onlineumsätze 2028 bei 120 Mrd. Euro liegen würden. Selbst in der unteren Variante, welche eine abnehmende Dynamik voraussetzt, verzeichnet der Onlinehandel leichte jährliche Zuwächse von 1,5 Prozent.