Die Baumärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz blicken nach den ersten drei Quartalen dieses Jahres aus eine im Vorjahresvergleich negative Umsatzentwicklung. Nach neun Monaten im Jahr 2023 weisen die Bau- und Gartenfachmärkte in Deutschland ein Minus von 2,7 Prozent (auf gleicher Fläche von 3,0 Prozent) aus, dies bei einem Umsatz von 16,55 Mrd. Euro. Das kurze Zwischenhoch aus dem zweiten Quartal lässt sich nicht halten, hält der BHB fest, der diese Zahlen veröffentlicht hat. Zu deutlich, so der Verband, drückten die äußeren Einflüsse auf die Konsumstimmung der Bürgerinnen und Bürger.
Auch in Österreich haben die DIY-Händler mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Zum Dreivierteljahr stehen dort Umsätze von 2,39 Mrd. Euro zu Buche, was einem Rückgang von 2,3 Prozent entspricht. Eine ähnliche Entwicklung auch in den Schweizer Branchenmärkten: Bei einem Gesamtumsatz von 2,72 Mrd. CHF sinken die Werte um 4,8 Prozent (auf gleicher Fläche um 3,4 Prozent).
Fast alle Sortimentsbereiche haben sich negativ entwickelt. Allein das Sortiment Freizeit/Saisonwaren verliert in Deutschland 15,7 Prozent. Rückläufig sind ebenfalls die Warenbereiche Fliesen und Holz (-10,8 beziehungsweise -10,6 Prozent). Aber auch der langjährige Umsatztreiber Garten verliert in investiven Bereichen (Gartenausstattung -11,4 Prozent). Signal am Rande: Nachdem vorläufige Einigung beim Heizungsgesetz verkündet wurde, verliert das Segment Sanitärinstallation/Heizung/Zubehör im September mehr als 25 Prozent Umsatz. Positiv entwickelt sich hingegen der Bereich Gartenchemie/Erden/Saatgut (+8,8 Prozent).
Auch in Österreich trifft die Konsumflaute besonders die Freizeitsortimente (-18,8 Prozent), aber auch die Bauelemente werden weniger nachgefragt (-15,5 Prozent). Auch hier investieren die Menschen in den Erhalt des Lebensraumes Garten (Gartenchemie/Erden/Saatgut +11,8 Prozent). Die Schweizer sparen in schwierigen Zeiten besonders im Bereich Gartenmöbel (-15,7). Anstrichmittel und Malerzubehör allerdings werden mehr nachgefragt (+2,3 Prozent).
„Natürlich können sich auch die Bau- und Gartenfachmärkte in der DACH-Region nicht vom aktuellen Weltgeschehen abkoppeln“, betont BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst. „Die internationalen Kriege und Krisen betreffen das globale Geflecht des Handels – flächendeckende Preissteigerung, aber auch Corona-Nachwehen verändern das Konsumverhalten. Daran gemessen hält sich die DIY-Branche doch sehr stabil und profitiert vom langjährigen Vertrauensbonus der Menschen als erster Ansprechpartner rund ums Home Improvement.“ Wüst beklagt ausdrücklich eine Vernachlässigung der Infrastruktur und des Wohnungs- und öffentlichen Bau und fordert eine gezielte Förderung. „Der positive Einfluss hieraus trifft auf viele Branchen. Auch auf die DIY-Branche, die rund einer halben Million Menschen Arbeit gibt“, betont Wüst.