E-Mobilität ist unter Baumarktkunden viel weiter verbreitet als im Bundesdurchschnitt: Bereits 13 Prozent nutzen ein Fahrzeug mit Lademöglichkeit (Plug-In-Hybrid oder reines E-Fahrzeug). Das ist ein Ergebnis aus der gerade erschienenen Baumarktstudie „Bau- und Heimwerkermärkte 2023“ von Konzept & Markt/Anxo und dem diy-Fachmagazin. Der Anteil unter der Generation Z ist demnach sogar nochmals deutlich höher und beträgt aktuell 22 Prozent. Ähnlich sieht es in dem soeben erschienenen EHI-Whitepaper „Elektromobilität im Handel 2023“ aus.
Mehr als eine Million E-Autos fahren bereits auf Deutschlands Straßen. Wenn es nach den Plänen der Bundesregierung geht, sollen es bis Ende 2030 rund 15 Millionen sein. Expertinnen und Experten sind sich weitgehend einig: Batterie-Elektrische Fahrzeuge werden das dominierende individuelle Transportmittel sein – dazu werden immer mehr Lademöglichkeiten gebraucht. Der Handel hat in den letzten Jahren Ladeinfrastruktur auf seinen Parkplätzen aufgebaut. Über 70 Prozent bieten demnach bereits Ladestationen an, wie das EHI-Whitepaper zeigt, das kostenlos erhältlich ist.
Weitere 15 Prozent der Händler planen dies für die Zukunft, so der EHI. Nur für 14 Prozent der Befragten ist das Ladesäulenthema nicht relevant. Gründe hierfür sind etwa Innenstadtlagen oder gemietete Objekte, für die Vermieter zuständig sind. Bis zum nächsten Jahr plant mehr als ein Drittel der befragten Handelsunternehmen, zwischen 51 und 300 neue Ladestationen zu errichten.
Über 80.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte hat die Bundesnetzagentur Anfang des Jahres gezählt. Nicht nur die Anzahl der Ladepunkte ist bei den Handelsunternehmen rasant gewachsen, vor allem die mögliche Ladeleistung ist stark gestiegen und damit die Möglichkeit, in kurzer Zeit mehr Fahrzeuge zu laden. Der Anteil der HPC-Ladestationen im Handel ist innerhalb eines Jahres von 10 auf 21 Prozent gestiegen. Der Anteil von Ladesäulen mit DC-Technologie liegt damit bei über 50 Prozent auf Handelsparkplätzen.
Bei den hohen Strom- und Investitionskosten hat der Handel vielfach seinen kostenlosen Ladeservice überdacht und Gebühren eingeführt. 71 Prozent der Händler lässt sich den Strom-Service nun bezahlen im Vergleich zu 42 Prozent im letzten Jahr. Der Anteil der Unternehmen, die den Ladestrom vergünstigt für ihre Kundschaft anbieten, ist von 26 auf 14 Prozent gesunken. Nur noch 11 Prozent der Handelsunternehmen geben den Ladestrom kostenfrei ab.
Auch unter Baumarktkunden wird nur bedingt kostenfreies Laden erwartet, heißt es in der Baumarktstudie von Konzept & Markt/Anxo und diy. Hier zeigen sich die E-Autonutzer unter den Baumarktkunden realistisch. Ein gezieltes Anfahren von Baumärkten wegen der Lademöglichkeiten erfolgt derzeit nur in Ausnahmefällen.