Die Hettich Unternehmensgruppe hat im Jahr 2022 rund 1,5 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet. Das entspricht einem Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2021 wuchs der Hersteller von Möbelbeschlägen um mehr als 26 Prozent. Der Auslandsanteil lag bei 74 Prozent. 125 Millionen Euro hat Hettich im vergangenen Jahr global in neue Produkte, Gebäude und Maschinen investiert.
2022 sei ein spannendes Jahr gewesen, berichtete Sascha Gross von der Hettich-Geschäftsführung im Rahmen einer Pressekonferenz. „Wohnen und Einrichten lagen voll im Trend“, so Gross. Man habe Sonderschichten eingelegt, um die gestiegene Nachfrage insbesondere nach DIY-Produkten bedienen zu können. DIY sei spätestens seit Corona ein sehr spannendes Segment, pflichtete ihm seine Kollegin Jana Schönfeld bei. Der Schub halte bis heute an. „Wir sind froh, dass wir im Baumarktsegment so gut vertreten sind und uns dort auch stärker internationalisieren“, unterstrich Schönfeld.
Im zweiten Halbjahr ließ der Boom nach, es stellte sich bedingt durch Kostensteigerungen in vielen Bereichen eine Kaufzurückhaltung ein, so das Unternehmen. Die gestiegenen Preise spürte auch Hettich. Seien diese 2022 noch vor allem durch Teuerungen bei den Materialien und der Logistik bedingt, wirkten sich 2023 vor allem die Inflation, die Energieversorgung sowie Tarifabschlüsse aus, erklärte Gross. Zur Vorbereitung auf einen eventuellen Gasmangel stellte Hettich seine Erdgas-Anlagen auf Strom und Flüssiggas um, reaktivierte Brenner, baute Photovoltaik aus und setzt auf Einsparungen und Rückgewinnung von Energie.
Für 2023 erwartet die Hettich-Geschäftsführung einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Es gebe viele Chancen: So biete der hohe Auslandsanteil der Unternehmensgruppe Unabhängigkeit von den Entwicklungen in einzelnen Ländern. Man sehe Möglichkeiten im Bereich DIY, insbesondere, wenn das Budget schmaler werde. Man habe am Ausbau der Produktionskapazitäten gearbeitet und die Logistikketten hätten sich entspannt. Ebenso sieht der Hersteller viele Möglichkeiten in neuen Arbeitswelten und einem anhaltenden Digitalisierungstrend.