„Die deutsche Logistikbranche ist bereits extrem digital“ – diese für den normalerweise eher traditionell eingestellten Logistikbereich doch etwas überraschende Erkenntnis teilte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder heute im Rahmen der Vorstellung der Ergebnisse einer Studie unter mehr als 400 Unternehmen der Logistik im Auftrag des Digitalverbands mit.
Sorgen bestehen unter den Befragten mit Blick auf die IT-Sicherheit. Infolge des Angriffs auf die Ukraine hat jedes zweite Unternehmen Maßnahmen dazu verschärft. Große Herausforderungen werden zudem in hohen Energiepreisen und fehlenden Fachkräften gesehen. 89 Prozent sehen den Fachkräftemangel als größtes Hemmnis beim Einsatz digitaler Anwendungen in der Logistik. Unterbrochene Lieferketten seien ebenfalls ein großes Thema, so Rohleder. Digitale Technologien können die Lieferketten krisenfester machen, ist er überzeugt. Für 67 Prozent der Teilnehmer hat die Corona-Pandemie die Digitalisierung in der Logistik verändert.

Eine weitere Erkenntnis: „Klimaschutz wird in der Logistik sehr ernst genommen.“ So würden digitale Technologien etwa zur Vermeidung von Leerfahrten genutzt. „Gut jeder dritte Lkw in Deutschland ist derzeit leer unterwegs“, erklärt der Fachmann. 52 Prozent setzen digitale Technologien ein, um Leerfahrten zu reduzieren. 48 Prozent optimieren digital ihre Routenplanung. 25 Prozent setzen nachhaltige Transportmöglichkeiten ein, etwa ebenso viele nutzen emissionsfreie Kraftstoffe oder emissionsfreie Antriebe von Fahrzeugen.
Für die Zukunft der Logistik hat Bitkom zwei große Trends identifiziert. Zum einen werden verschiedene Verkehrsmittel oder auch der Personen- und Güterverkehr miteinander kombiniert. Zum anderen rechnen die Befragten mit dem Einsatz neuer Transportmittel wie autonomen Fahrzeugen und Drohnen.
