Paketstationen für die letzte Meile

Immer mehr Lieferwagen, die die Innenstädte verstopfen, Sicherheitsprobleme auf Straßen und Gehwegen und zunehmende Luftverschmutzung infolge der Last-Mile-Delivery – dass es so weit nicht kommen wird, zeigt eine sogenannte Delphie-Studie, die an der WHU - Otto Beisheim School of Management entstanden ist. Dabei gaben 36 Experten aus verschiedenen Branchen ihre Einschätzungen dazu ab, welche Entwicklungen in Zukunft wahrscheinlich eintreten werden.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass im Jahr 2040 für die Kunden vor allem Flexibilität im Vordergrund steht. Wahrscheinlich ist, dass sie sich individuelle Zustelloptionen wünschen werden, die sich ihrem Alltag anpassen, und bereit sind, zu diesem Zweck persönliche Daten preiszugeben.

Die Experten halten ein gut ausgebautes Netzwerk an stationären Paketstationen, ergänzt durch autonom fahrende Modelle, für das Modell der Zukunft. Die Stationen können flexibel beliefert werden, auch nachts, was zur Entspannung der Verkehrslage beitragen kann.

Wie sich schon heute abzeichnet, wird Nachhaltigkeit in Zukunft bei der letzten Meile der Zustellung nicht mehr wegzudenken sein. Als Lieferwagen werden demnach bis 2040 voraussichtlich ausschließlich E-Fahrzeuge genutzt, die mit nachhaltig erzeugtem Strom fahren.

Dass neue Technologien die klassischen Zustellungsmöglichkeiten vollständig ersetzen, ist laut Ansicht der Forscher nicht abzusehen. Jedoch etablierten sich unterschiedliche Zustellarten je nach Waren, Kundenwünschen und Liefergebiet. Verwendungsmöglichkeiten für Drohnen und Roboter bleiben eingeschränkt. Es wird davon ausgegangen, dass Drohnen etwa in ländlichen Regionen eingesetzt werden können.

Für die Delphi-Studie formulierten die Forscher Zukunftsthesen, die sie einem Expertenteam zur Beurteilung vorlegten. Auf der Grundlage ihrer Stellungnahmen entwickelten sie drei Zukunftsszenarien und leiteten daraus Empfehlungen für Akteure in Wirtschaft und Politik ab.