Wie Prost gegenüber der Wirtschaftswoche sagte, sorge die Software für enorme Zeitverluste, wodurch die Mitarbeiter länger arbeiten müssen. Dennoch seien die Ergebnisse immer noch unbefriedigend, speziell in den Bereichen Produktion, Materialwirtschaft, Arbeitsvorbereitung und Versand. Dies sorge für erheblichen Frust bei den Mitarbeitern.
Zum aktuellen Stand der Software-Einführung sagte Prost: "Oftmals existiert Ware, von der wir gemäß der Software glauben, sie sei auf Lager, in Wahrheit gar nicht. Einige hundert Aufträge bleiben im System hängen, dafür liefern wir schon einmal den einen oder anderen Auftrag doppelt aus, schreiben aber nur eine einzige Rechnung. Zudem müssen wir nahezu jeden einzelnen Auftrag nacharbeiten oder korrigieren."
Um die Probleme zu beheben, arbeite man aktuell in den Bereichen Produktion und Kommissionierung im Dreischichtbetrieb und samstags. Man erschlage die Probleme gewissermaßen mit dem Faktor Zeit und Mensch, so Prost. Insgesamt seien inzwischen Kosten von ca. zehn Mio. Euro entstanden - neben dem Imageschaden.
Liqui Moly verwendet die Software Dynamics AX vom amerikanischen Softwarekonzern Microsoft. Eigentlich sollte die unternehmensweit eigeführte Software die internen Abläufe beschleunigen und Kosten senken - in der Realität ist aber genau das Gegenteil eingetroffen. Inzwischen hoffe Prost auf die Hilfe einer speziellen Task-Force von Microsoft.
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