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Ein Quantum Trost

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So ein Kongress hat ja schon etwas von einem Gottesdienst. Form und Ablauf sind über wesentliche Strecken beider Veranstaltungsformen hin in liturgischer Feierlichkeit ritualisiert. Eine treue Gemeinde der Aufrichtigen kommt in schöner Regelmäßigkeit und manchmal nicht ganz freiwillig in angemessen repräsentativen Gebäuden zusammen, um sich ihr Quantum Trost abzuholen.

Der Vergleich zum BHB-Kongress drängt sich vor dem Hintergrund meiner Biographie und Ausbildung einfach auf. Mea culpa? Ich kann nicht anders.

Vor allem aber: Ich meine das keineswegs abschätzig, weder der einen noch der anderen Veranstaltung gegenüber. Aber ich will den Vergleich für den Rest dieses Textes nicht weiter breittreten, versprochen (auch wenn mich Begriffe wie Hohepriester, Gemeindevorsteher oder männerdominiert in den Fingern jucken – ups, jetzt habe ich sie ja doch hingeschrieben). Ich will lieber über das Thema Zuversicht schreiben.

„Wir sollten die Krise zum Anlass nehmen, um alte Handlungsmuster aufzugeben.“ Dieser Satz von BHB-Geschäftsführer Peter Wüst in seiner Zusammenfassung des Kongresses hat mir zu denken gegeben, und mir ist noch etwas aufgefallen: Der Kongress begann und endete mit zuversichtlichen Botschaften. Am Anfang stellte Wüst klar, dass das Thema Home Improvement auch und gerade in der Krise jede Menge Chancen bereithält, am Ende demonstrierte der Psychologe Nico Rose die Macht des zuversichtlichen Denkens.

Dazwischen war nicht alles eitel Sonnenschein, wohl wahr. Ob das vom Branchenanalysten Klaus Peter Teipel prognostizierten magere eine Prozent Wachstum in zwölf Monaten wirklich so in den Büchern steht, ist nicht der entscheidende Punkt; das Heil einer Sonderkonjunktur können die Baumärkte in keinem Fall erwarten.

Dazwischen gab es aber auch so manchen ­Hoffnungsschimmer, und mehr als das: echte Erfolgs­geschichten. Amazon zurückdrängen? Thalia zeigt, dass es geht. Die Wertschöpfung zwischen Lieferanten und Handel fair verteilen? Andreas Siegmann von Jumbo macht dieses Angebot, um gemeinsam den stationären Handel zu stärken.

Sind das nur billige Vertröstungen oder aber belastbare Anlässe für Zuversicht? Ist es naiv, in einer Zusammenkunft wie dem BHB-Kongress eine Plattform zu sehen, auf der ein Diskurs der Problemlösung auf Augenhöhe stattfindet?

Gleiche ich mein Bauchgefühl mit unseren Erfahrungen im Verlag ab, stelle ich fest: Die Unternehmen der Branche wollen kommunizieren, wegen ihres ­hohen Engagements können wir umfangreiche Hefte produzieren…

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