Einmal im Jahr, für die März- oder April-Ausgabe, nimmt sich die diy-Redaktion ein Thema vor, das sich nicht an Sortimenten und operativen Aspekten im Baumarktgeschäft orientiert. Vor zwei Jahren hieß dieses Top-Thema „Frauen in der DIY-Branche“; ein Thema, zu dem es immer noch Diskussionsbedarf zu geben scheint, wie das neue Frauennetzwerk La DIY zeigt. Meine Kollegin Laura Rinn war beim ersten Treffen dabei, sie berichtet in dieser Ausgabe.
Im vergangenen Jahr haben wir uns mit dem Top-Thema „Diversity“ auseinandergesetzt; wir haben es wie schon im Jahr zuvor auch über unsere Plattform DIY International gespielt und auch von dort einiges an Rückmeldungen bekommen. Die Ablehnung, nein der Kampf der aktuellen Regierung in Washington (oder sollte man, wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ vorgeschlagen hat, von einem Regime sprechen?) gegen alles, was mit Wokeness in Verbindung gebracht wird, könnte eigentlich ein Anlass sein, das Thema noch einmal aufzugreifen. Schließlich gibt es mit der US-amerikanischen Kette Tractor Supply bereits einen Player in der Home-Improvement-Branche, der seine Diversity-Politik den neuen Machtverhältnissen angepasst hat.
Dagegen nimmt sich das Top-Thema „Arbeiten in der DIY- und Gartenbranche“ der aktuellen Ausgabe weniger spektakulär aus. Obwohl: Dass die Jungen in Bewerbungs- und Personalgesprächen über die Vier-Tage-Woche und ihre Work-Life-Balance reden wollen, quittieren ihre älteren Gesprächspartner schon auch mal mit einem (wenn auch inneren) Augenrollen.
Dabei haben sich viele an New Work oder anderen modernen Konzepten orientierte Modelle längst im Job-Alltag auch von – ich darf das so sagen – uns Älteren eingebürgert. Das ist vielleicht das Spektakuläre, das die Wahl dieses Top-Themas rechtfertigt: Das Arbeitsleben hat sich in vielem tiefgreifend verändert, ohne dass das so empfunden worden wäre. Schließlich haben sich auch wir Älteren flugs an neue Flexibilitäten gewöhnt. Fünf von fünf Arbeitstagen om Büro, zu unumstößlichen Zeiten und mit festgelegter Mittagspause – wer macht, wer will das noch?
Allerdings gibt es in der DIY- und Gartenbranche ja beileibe nicht nur Schreibtisch-Jobs, man denke insbesondere an diejenigen, die den Handel im Kern ausmachen: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Fläche.
Hier haben viele Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht und neue, sinnvolle Regelungen gefunden, die beiden nutzen: den Mitarbeitenden, die mit nicht ganz einfachen Rahmenbedingungen klarkommen müssen, und den Unternehmen…