2025 sei wohl eher als „Durchhaltejahr“ zu sehen, hat der BHB seinen Geschäftsführer Peter Wüst in der Pressemitteilung zu den Branchenzahlen 2024 sagen lassen. Auf der Pressekonferenz selbst, über die wir in dieser Ausgabe berichten, hat Vorstandssprecher René Haßfeld sich ähnlich geäußert, dabei aber mehr als einmal im Namen des Verbands gesagt: „Wir bleiben optimistisch.“
Besteht dazu berechtigter Anlass? Schließlich tragen die Menschen ihr Geld, wenn sie es nicht sparen, im Augenblick immer noch ins Restaurant oder stecken es in den nächsten Urlaub; die Reiseanbieter erwarten einen Boom.
Und was ist mit dem gigantischen Infrastruktur-Schuldenpaket, das der alte Bundestag noch ermöglicht hat? Davon werden die Baumärkte erst einmal nicht direkt profitieren, glaubt man. Anders sieht es allerdings beim Baustoffhandel aus, in dem ja einige BHB-Mitglieder ebenfalls tätig sind. Wenn beispielsweise Straßen und Brücken saniert werden, werden die Tiefbau-Abteilungen der Baustoffhändler sehr wohl einiges zu tun bekommen.
Den auch in der Baumarktbranche viel und gern gescholtenen Grünen ist es zu verdanken, dass der Klimaschutz – erinnert sich noch jemand? – mit einem Anteil von 100 Mrd. Euro in den großen Geldkoffer kam. Davon, dass dieses lang in der politischen Versenkung verschwundene Thema jetzt doch wieder auf die Agenda gesetzt wurde, könnten auch die Baumärkte und ihre Lieferanten profitieren – alle diejenigen, die Lösungen dafür bereitstellen, dass die Menschen weniger CO2 in die Luft blasen, wenn sie ihre Wohnung oder ihr Haus im Winter heizen und das Jahr über nicht kalt duschen wollen: Dämmmaterial, Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, eben alles, was den Menschen hilft, im Alltag Energie und Wasser zu sparen.
René Haßfeld hat darauf im Rahmen der BHB-Pressekonferenz – dort aber nicht zum ersten Mal – hingewiesen: In diesem Home Improvement, in dem es nicht um den „weichen“ Faktor Verschönerung der eigenen vier Wände geht, sondern um den „harten“ Faktor Kosten-Sparen (und dadurch CO2-Ausstoß-Senken), steckt ein enormes Potenzial.
Nur: Von alleine wird sich dieses theoretische Potenzial nicht in real existierenden Umsatz verwandeln. Man muss es, so denke ich, den Menschen schon sagen, dass und wie sie sparen können. Ein kreatives Marketing kann das, und die Baumarktbetreiber können, das weiß ich, auch in dieser Hinsicht sehr kreativ sein.
In ihren Frühjahrskampagnen der Baumärkte ist davon allerdings nichts zu spüren. Da ist vom – vollkommen berechtigen – Spaß…