Die jeweiligen Stahl- und Alukonstruktionen werden für jedes Projekt individuell konstruiert und in Brixen gefertigt.
Die jeweiligen Stahl- und Alukonstruktionen werden für jedes Projekt individuell konstruiert und in Brixen gefertigt.

Rabensteiner

Wer im Glashaus sitzt …

Normalerweise betrachtet diy im Garten-Ressort die Arbeit in den Gartencentern Deutschlands. Doch wie arbeiten eigentlich diejenigen, die die gläsernen Gartencenter planen und bauen? 

Den meisten Akteuren in der grünen Branche ist die Firma Rabensteiner ein Begriff, war doch fast jeder schon einmal in einem von den Glashausbauern umgesetzten Projekt unterwegs oder nennt es sogar seinen eigenen Markt. Aber wie sieht die Arbeit von Rabensteiner am eigenen Heimatstandort überhaupt aus? Im Rahmen der diesjährigen Projektreise, die üblicherweise zu mehreren Gartencentern, Gärtnereien und Glashäusern führt, die das Unternehmen realisiert hat, gab es diesmal für die Gäste aus Deutschland und Tschechien zusätzlich die Möglichkeit, den Südtiroler Hauptsitz von Rabensteiner zu begutachten – ein für das Unternehmen eher ungewöhnlicher Umstand, wie CEO Klaus Wierer direkt zu Beginn anmerkte.

Besuch am Rabensteiner-Hauptsitz in Brixen ist auch für CEO Klaus Wierer eher eine Seltenheit.
Besuch am Rabensteiner-Hauptsitz in Brixen ist auch für CEO Klaus Wierer eher eine Seltenheit. (Quelle: Dähne Verlag, Gangl )

Auf insgesamt 2.000 m² werden in Brixen auf jeweils der Hälfte der Fläche die Stahl- und Aluminiumteile von 15 bis 18 Mitarbeitenden für die Baustellen vorbereitet. Damit die interne Logistik im wahrsten Sinne des Wortes rund läuft, gilt eine Einbahnstraßenregelung.  

Präzision ist hierbei das oberste Gebot, die Teile müssen unbedingt korrekt verarbeitet und passgenau sein. Das hat auch seinen guten Grund: die Baustellen sind zumeist viele hundert Kilometer vom Brixener Standort entfernt. „Wir können da nicht eben mal schnell hinfahren“, erklärt Geschäftsführer Karl-Georg Bärlin. Um Fehlerquellen zu vermeiden, werden daher alle Stahl- und Alukonstruktionen für jedes Projekt individuell konstruiert und gefertigt.

Das bedeutet konkret: In Brixen werden die passenden Aluprofile gefertigt – Rabensteiner produziert davon 100 verschiedene Varianten – und die Bauteile aus Stahl zusammengeschweißt. Für den Stahl geht es nach dem Schweißen noch in eine Verzinkerei, etwa zwei volle Lkws verlassen die Halle von Rabensteiner wöchentlich. Von der Zinkerei aus wird der Stahl dann direkt zur Baustelle weitertransportiert. Etwa 90 Prozent der Stahlteile sind feuerverzinkt, Rabensteiner bietet aber auch pulverbeschichteten Stahl an. Je nach der Größe der anstehenden Baustellen setzt Rabensteiner jährlich rund 40 Projekte um – 2024 haben die Glashausbauer so 1.660 Tonnen Stahl und 111.880 Aluprofile verbaut.

Die Expertise von Rabensteiner fängt aber schon vor der Planung und dem Bau des eigentlichen Gartencenters an: bereits bei der Grundstücksauswahl steht das Unternehmen beratend zur Seite. Auf Wunsch wird auch die gesamte Gewerkeplanung der Baustelle übernommen.

Etwas Balsam für die geplagte deutsche Seele hatte Rabensteiner ebenfalls parat: Die Kommunikation mit den italienischen Behörden verläuft digital und dadurch gut und schnell. Zahlreiche Auflagen und die Bürokratie bremsen allerdings auch in Italien oftmals die Bauvorhaben es. Woanders ist eben doch nicht alles besser. 

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