15.000 ha eigener Wald in der Unternehmensgruppe, eine Ernte von jährlich 700.000 m³ Rundholz, vier Produktionsstätten, eigene Sägewerke und fast drei Jahrzehnte Expertise – die Voraussetzungen, auf dem Markt für Holz im Garten eine tragende Rolle zu spielen, sind gut, zumal der Standort sowohl für den Rohstoff – ausschließlich nordische Fichte – als auch für Kosten und Qualität spricht: Estland ist die Heimat von Palmako. Das Unternehmen sieht sich als führender Hersteller von Holz-im-Garten-Produkten, Leimholz und gefrästen Rundhölzern in Estland und einer der größten Produzenten für Gartenhäuser aus Holz in Europa.
„Unser Haupt- und Ankermarkt ist Deutschland“, berichtet Hans Bußmann. Er ist Geschäftsführer der deutschen Tochtergesellschaft. Seit 15 Jahren ist Palmako in Deutschland aktiv. Bußmanns Vorgänger hatte den Vertrieb als freier Handelsvertreter aufgebaut. Zwei Jahre vor dessen Ruhestand Ende 2020 machten die Esten einen weiteren Schritt in der Marktbearbeitung und gründeten die Palmako Deutschland GmbH mit Sitz im hessischen Biedenkopf, von der aus der gesamte DACH-Markt bearbeitet wird.
Auch wenn Corona die Pläne wie bei allen anderen Marktteilnehmern durcheinandergewirbelt hat und der Hersteller übervolle Auftragsbücher, längere Lieferzeiten als üblich und teilweise ausverkaufte Sortimente hat – die Strategie bleibt unabhängig davon bestehen: Nachdem Palmako den Bereich Gartenhäuser bereits sehr breit abdeckt und bei allen großen Baumarktgruppen gelistet ist, soll das Wachstum aus anderen Produktgruppen kommen. „Wir wollen verstärkt auch mit Spielgeräten sowie Sichtschutzzäunen auf den Markt“, kündigt Bußmann an.
Sieht man sich die eingangs skizzierten Voraussetzungen und den Werdegang des Unternehmens an, sind das nachvollziehbare strategische Ziele. Palmako gehört zur Lemeks Group, die der Forstingenieur Jüri Külvik 1993 gegründet hat. Vier Jahre später ging die Tochter Palmako als Gartenholz-Spezialist an den Start. Nicht zuletzt weil außerdem noch die Palmako-Marken Imprest für gefrästes Rundholz, Construct mit Leimholz und der Pellethersteller Heatit hinzukamen, kann Bußmann auf die Nachhaltigkeit der Rohstoffverwertung verweisen: „Wir verwerten 100 Prozent des Rundholzes.“ Außerdem ist Palmako für den größten Teil seiner Produktion FSC-zertifiziert. Ein eigener Betrieb innerhalb der Unternehmensgruppe kümmert sich um die Wiederaufforstung.
Palmako allein verarbeitet jährlich 50.000 m³ Rundholz und 200.000 m³ Schnittholz. Um die Versorgung mit nordischer Fichte sicherzustellen, wird Holz von Sägewerken aus dem Baltikum, Russland und Finnland zugekauft, zu denen langjährige Geschäftsbeziehungen bestehen.
Von den 1.000 Mitarbeitern der Lemeks Group mit ihren 34 Niederlassungen in acht Ländern (außer Estland und Deutschland sind das Frankreich, Großbritannien, Lettland, Finnland, Schweden und Norwegen, die Niederlassung in den USA wird gerade aufgebaut) arbeiten mehr als 300 bei Palmako – mit Fertigungsstätten auf dem neuesten Stand der Technik, beispielsweise mit Abbundanlagen von Hundegger und Hobelmaschinen von Weinig. „Wir investieren permanent in einen modernen Maschinenpark, um effizient produzieren zu können“, sagt Bußmann.
„Palmako ist für sein hohes Qualitätsniveau bekannt“, beschreibt Hans Bußmann deshalb die Positionierung von Palmako als Premium-Anbieter. Pro Jahr verlassen unter anderem 60.000 Holzhäuser, 45.000 Sichtschutzzäune, 5.000 Einheiten Gartenmöbel und 15.000 Spiel-Sets die Werke. Resthölzer werden zu 50.000 t Pellets verarbeitet. Sämtliche Holzbestandteile der Palmako-Produkte sind selbst gefertigt, ein eigenes Qualitätsmanagement kontrolliert die Produktion.
Die Umsatzkurve spiegelt den Erfolg dieses Sortiments auf dem Markt wider. In den vergangenen 15 Jahren hat sich der Umsatz verzehnfacht, von 2019 auf 2020 ist er nach drei stabilen Jahren um fast 17 Prozent auf 70 Mio. Euro gestiegen. Damit trägt Palmako mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz der Lemeks Group in Höhe von 135 Mio. Euro bei.
Neben den Baumärkten stellt der klassische Holzfachhandel einen wichtigen Vertriebskanal dar. Inzwischen sind natürlich auch die Pure Players aus dem Internet hinzugekommen, deren Umsatzanteil stetig zunimmt.
Mit der Auslieferung in den Handel wie auch dem Drop Shipment ist ein Logistik-Dienstleister beauftragt. Was der Kunde im Baumarkt oder in dessen Online-Shop bestellt, bekommt er direkt über den von Palmako beauftragten Logistiker geliefert.
Rund 95 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet Palmako im Export. Durchschnittlich zwölf Lkw-Ladungen kommen pro Woche allein in Deutschland an. Durch eine breite Designpalette will das Unternehmen den unterschiedlichen Anforderungen auch in anderen Ländern gerecht werden. So bevorzugen die Kunden in Deutschland beispielsweise glatt gehobelte Fassaden, während in Skandinavien sägeraues Material, das besser mit Farbe behandelt werden kann, vorgezogen wird; die Franzosen wiederum setzen andere Prioritäten und ziehen kesseldruck-imprägnierte Ware vor. Darüber hinaus bietet Palmako seinen Handelskunden auf sie zugeschnittene Modelle an.
Es ist also ein breites Spektrum, das Palmako abdeckt. Wie das gelingt? Durch „moderne, innovative und qualitativ hochwertige Produkte, die den Zeitgeist treffen“, ist Hans Bußmann überzeugt.
Modern Look
Unter dieses Schlagwort hat Palmako seine neue Premium-Linie der Grace-Gartenhäuser gestellt, denn sie steht auch für eine neue Bauweise: Während bislang Blockbohlenhäuser den Markt dominieren, sind die Grace-Häuser aus Brettschichtholz-Wandpaneelen konstruiert. Das Ergebnis ist ein schlichtes und minimalistisches Design. Verfügbar sind verschiedene Größen von 8,1 m² bis 14,5 m² geschlossener Raum plus jeweils 4,1 m² oder 8,1 m² überdachte Fläche. Der Wandaufbau misst 56 mm, Türen und Fenster haben Wohnraumqualität. Auch individuelle Ausführungen auf Maß sind möglich.