Es ist eine der Dauerfragen, die immer wieder in der Baumarktbrache aufkommen: Ist DIY discountfähig? Und wenn ja: Wie sieht so ein DIY-Discounter aus?
Seit nun schon fast zwei Jahrzehnten führt man diese Diskussion beim norddeutschen Eurobaustoff-Gesellschafter Trauco weniger akademisch, sondern ganz einfach praktisch: 2006 hat die Baustoffhandelsgruppe ihre erste Baudi-Filiale eröffnet, nun ist Mitte November in Meppen im Emsland der 19. Standort in Betrieb gegangen.
Mit „ganz einfach“ ist auch eigentlich schon gesagt, worum es diesem Discount-Konzept geht: „Wir wollen es dem Kunden einfach machen“, sagt Thomas Lücken, der seit Ende 2021 Geschäftsführer ist und die Baudi GmbH zusammen mit Prokurist Albert Janssen leitet. Oder ein bisschen akademischer: „Es geht nicht nur um das, was wir verkaufen, sondern darum, wie wir es verkaufen. Wir wollen Komplexität reduzieren und dem Kunden das geben, was er braucht – ohne Schnickschnack.“
einfach machen.
Mit diesem Anspruch ist Baudi von Anfang an angetreten: „Einfach stark“ lautet sinnigerweise der Claim, und seine Visualisierung stellt auf das Thema Stärke ab: die Silhouette eines Mammuts.
Wie die Komplexitätsreduktion funktioniert, kann man sich wohl am besten in Meppen anschauen, denn Lücken sieht in dem neuen Standort so etwas wie eine Blaupause für künftige Filialen (denn ja: „Wir wollen expandieren.“). Diese Blaupause sieht beispielsweise einen breiten Mittelgang vor, von dem Lücken betont, wie wichtig er sei, um einen schnellen Überblick über die 1.111 m² Verkaufsfläche sofort bei Betreten der Filiale zu bekommen. Den machen auch die niedrige Regalhöhe sowie die klare Kommunikation der Abteilungen und Sortimente durch die Beschilderung möglich – die ebenfalls seit den Anfängen beibehalten wurde: Gelb und Rot sind die Logo-Farben.
Kurz: Der Kunde soll sich schnell auf der Fläche zurechtfinden. Und einfach sollen es nicht zuletzt die jeweils sechs oder sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die den Kunden bei Bedarf schnell zur nachgefragten Ware navigieren und sich selbst schnell im Sortiment auskennen sollen. Damit das funktioniert, hat sich die Zentrale im ostfriesischen Großefehen noch einmal verstärkt die Sortimente vorgenommen und sieht sich jeden einzelnen Artikel und Sortimentsbaustein genau an.