Konzept & Markt/Anxo | Langfassung

Wie Profis sich von KI helfen lassen

Orga, Info, Fachkräftemangel: Handwerker nutzen längst Künstliche Intelligenz und hätten gerne mehr davon – zum Beispiel per App von Handel und Industrie, bestätigt die neue Studie von Anxo und diy.

Der Mangel an Fachkräften wird derzeit in vielen Branchen als eines der wesentlichen Wachstumshemmnisse empfunden. Dies trifft auch auf das Bau- und Renovierungshandwerk zu, wie die aktuelle Studie „Handwerker in der digitalen Welt“ von diy und der Anxo-Management-Consulting zeigt. Im Sommer 2024 wurden dafür 1.000 Handwerkerinnen und Handwerker befragt.

Der Tenor: Der Fachkräftemangel wird als großes Problem empfunden. Fast zwei Drittel der Befragten sehen starke Auswirkungen auf ihre tägliche Arbeit. In der Folge wird sich dieses Problem weiter verstärken, sodass hier von Seiten aller Marktteilnehmer der Branche Lösungen gefragt sind.  

Wie könnte diese Lösung aussehen, und welchen Stellenwert kann dabei künstliche Intelligenz einnehmen?  

Nähere Informationen zur Studie erfahren Sie in diesem Video.
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Primär sehen die befragten Handwerker eine Lösung des Fachkräftemangels vor allem darin, gezielt in die Berufsausbildung von Nachwuchskräften und in Trainings für Quereinsteiger zu investieren. Während Maßnahmen der Berufsausbildung eher langfristig wirken, können schnelle Schulungen und Weiterbildungsangebote für Quereinsteiger sicher kurzfristig helfen.

Als weitere Möglichkeiten werden die erleichterte Verwendung von Materialien und die vereinfachte Handhabung von Maschinen und Werkzeugen geäußert. Und genau hier handelt es sich um Maßnahmen, die durch KI wirksam unterstützt werden können. KI kann somit zum Game­changer im Kampf gegen den Fachkräftemangel werden und die Kapazitäten im Handwerk erhöhen.

Diese Erkenntnis ist im Handwerk längst angekommen. KI-gestützte Lösungen stoßen bereits auf großes Interesse. Mehr als die Hälfte der Hälfte der Befragten hat sich hat sich bereits mit KI im Handwerk beschäftigt, und fast drei Viertel können sich den Einsatz von KI-Lösungen in ihrem Betrieb vorstellen. Damit ist bereits eine wesentliche Grundlage für die Etablierung von KI gegeben.

Über die Einsatzmöglichkeiten der KI besteht weitestgehend Konsens. KI im Handwerk wird vor allem mit der Unterstützung bei der Organisation und Planung sowie mit einem vereinfachten Zugang zu relevanten Informationen in Verbindung gebracht. Dies können beispielsweise die Berechnung der benötigten Materialmengen im Rahmen eines aktuellen Auftrags, die Preisrecherche bei verschiedenen Lieferanten und eine Empfehlung für die bei der aktuellen Verkehrslage schnellsten Anfahrtswege zu den Händlern sein.

Um allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Zugang zu KI-Lösungen möglichst einfach zu gestalten, bietet sich eine Profi-App an. Besonders attraktive Funktionen sind dabei Preisinformationen und Informationen über aktuelle Aktionen sowie Anleitungen für schwierige Arbeiten.

Es verwundert daher nicht, dass ein großes Interesse an einer solchen Profi-App besteht. Für deren Entwicklung und Bereitstellung nehmen die Handwerker sowohl die Händler als auch die Industrie in die Pflicht.

Ottmar Franzen, Geschäftsführer von Konzept &  Markt und Associated  Partner von Anxo
Ottmar Franzen, Geschäftsführer von Konzept &  Markt und Associated  Partner von Anxo (Quelle: Anxo)

Ralf Strehlau, Geschäftsführender  Gesellschafter von Anxo-Management-Consulting
Ralf Strehlau, Geschäftsführender  Gesellschafter von Anxo-Management-Consulting (Quelle: Anxo)

Insgesamt zeigt die Studie drei wichtige Erkenntnisse auf:  

• KI ist im Handwerk angekommen: Mehrheitlich beschäftigten sich die befragten Handwerker bereits mit KI. Dabei ist der Anteil bei den unter 40-Jährigen erwartungsgemäß besonders hoch.

• KI stößt auf großes Interesse, insbesondere auch als App-Lösung für Smartphones: Praktisch jeder Mitarbeiter in Handwerksbetrieben nutzt ein Smartphone. Insofern ermöglicht dieses Device den unkomplizierten Zugang zu KI-Lösungen. Als App gestaltet sich die Nutzung von KI besonders einfach.

• KI wird nicht als Allheilmittel gegen den Fachkräftemangel empfunden: Hier ist man im Handwerk realistisch. Primäre Ansatzpunkte zeigen sich in der Mobilisierung von neuen Mitarbeitern, sei es durch Förderung von Nachwuchskräften und Steigerung von Ausbildungskapazitäten oder durch die schnelle Qualifikation von Quereinsteigern.

Mit dem Angebot von KI-Lösungen bieten sich den Lieferanten im Handwerk neue Potenziale zur Differenzierung und zur Kundenbindung. Dies gilt für Händler wie für Hersteller gleichermaßen. 

Dies ist die Langfassung des Beitrags aus diy 1-2/2025.

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