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Träger Tanker Bau-Krise

Der dramatische Einbruch bei den Baugenehmigungszahlen seit Frühjahr 2022 dürfte die Baukonjunktur erst mit Zeitverzug voll belasten. 
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24 Monate - so lange befinden sich die Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland bereits im Sinkflug. Auf diesen Umstand hat Mitte Juni der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hingewiesen. Mit insgesamt 17.600 Wohnungen (Neu- und Umbau) wurde das bereits eingebrochene Niveau von Mai 2023 um erneut 17 Prozent unterschritten, das Niveau vom April 2022 sogar um 44 Prozent. Einen ähnlich steilen Absturz habe es letztmals im Jahr 2007 gegeben, erklärte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Verbands.

Bereits seit langem warnt der Verband davor, dass die ausbleibenden Neuaufträge am Bau nicht nur zu einer verschärften Wohnraumkrise führen, sondern die gesamte Baubranche in eine Krise stürzen – deren ganze Tiefe erst noch kommen dürfte. Hintergrund ist, dass in den vergangenen zwei Jahren viele Bauunternehmen noch von den Überhang-Aufträgen aus den Vorjahren zehren konnten. Doch bereits seit 2023 schrumpft das Polster zusehends, was auch der Baustoff- und Baumarkthandel bereits zu spüren bekam. Vorausgesetzt die Aufträge ziehen 2024 wieder an, dürften sich die Auswirkungen auf Handel und Handwerk trotzdem bis weit in das Folgejahr ziehen.

Wie tief die Krise bei den Baugenehmigungen inzwischen ist, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (s. Grafik). Was dabei vor allem deutlich wird: Der dramatische Einbruch bei den Genehmigungszahlen der letzten 24 Monate hatte sich bis Ende 2023 noch gar nicht bei der Anzahl der fertiggestellten Wohnungen niedergeschlagen. Diese gingen 2023 nur um 0,1 Prozent auf 249.982 im Jahr 2023 zurück.

 

Mehrere Studien, darunter der Hans-Böckler-Stiftung oder des Verbands Die Wohnungswirtschaft Deutschland, gehen davon aus, dass 2024 die Zahl der Baufertigstellung unter die Marke von 200.00 fallen dürfte. Auch für 2025 wird mit nur ­einem geringen Anstieg gerechnet.

Zuletzt, Ende Juli, gab es eine neue Hiobs-Prognose des Münchner Ifo-Instituts. Demnach könnte die Zahl der neu gebauten Wohnungen 2025 auf nur noch 175.000 sinken. Zusammen mit den übrigen Fertigstellungen würden so 2025 lediglich etwa 200.000 Wohneinheiten entstehen. „Bereits seit vielen Monaten stößt die große…

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