Nachhaltigkeit hier, Nachhaltigkeit da – Sie können es auch schon fast nicht mehr hören? Als Vater und Großvater, der sich über die Zukunft der Generationen nach ihm so seine Gedanken macht (aber dazu muss man nicht Vater oder Mutter sein), kann ich Sie nur dringend bitten: Doch, tun Sie’s und hören Sie hin. Es ist nötig.
Und es gibt eine Menge zu hören, auch in der Home-Improvement-Branche. Eigentlich müsste ich schreiben: „Auch und gerade in dieser Branche“, denn wer wenn nicht diese Branche, die sich um das engste, allerprivateste Umfeld der Menschen kümmert – nämlich ihr Zuhause – müsste sich über die Zukunftsfähigkeit von uns allen und damit um die Nachhaltigkeit unseres Lebens und Wirtschaftens Gedanken machen?
Dass Hersteller und Händler von DIY- und Gartenprodukten das sehr wohl tun, belegt (ein weiteres Mal) diese September-Ausgabe des diy-Fachmagazins. Übrigens tun sie es oft mit einer gehörigen Portion selbstkritischer Zurückhaltung. Mehr als einmal haben wir Sätze gehört wie: „Wir sprechen lieber von ‚nachhaltigeren‘ statt von ‚nachhaltigen‘ Produkten“ oder „Wir wollen erst darüber sprechen, wenn wir umweltrelevante Einsparungen nachweisbar wirklich erreicht haben“.
Doch bei aller Bescheidenheit: Es ist unbedingt nötig, dem Thema Nachhaltigkeit eine große Bühne und die Schubkraft zu geben, die es immer dringender braucht. Nicht hoch genug einzuschätzen ist daher die Initiative des internationalen Verbands Edra/Ghin. Klimaschutz ist hier nun Chefsache. Das Engagement ihres Präsidenten, Kingfisher-CEO Thierry Garnier, und ihres Geschäftsführers John Herbert für die Scope 3 Taskforce ist genau das, was es jetzt braucht.
Hinzu kommt die Erkenntnis, dass das natürlich nicht alleine zu stemmen ist. Zu klein sind die Stellschrauben, mit denen der Handel die Emissionen, die seine Aktivitäten erzeugen, alleine senken könnte. Dass die Lieferanten in die Initiative eingebunden sind und jetzt ihre eigene Scope 3 Taskforce aufgestellt haben, ist deshalb nur konsequent – und keine Selbstverständlichkeit. Hier zahlt es sich aus, dass Edra/Ghin und der internationale Herstellerverband Hima seit Jahren viel fürs Klima innerhalb der Branche tun und in dieser Gesprächsatmosphäre die Voraussetzungen gedeihen lassen, die der Klimaschutz braucht: Wille zur gemeinsamen Veränderung und Vertrauen – auf dass alle Beteiligten auf die sonst gerne mal ausagierten Machtspielchen hier verzichten mögen.
In diesem Sinne hoffe ich, dass Sie längst nicht genug haben vom Thema…