Schöner Götterfunke
Für diese August-Ausgabe des diy-Fachmagazins haben wir Europa als Top-Thema gewählt. Wir tun dies nach der Premiere vor genau einem Jahr zum zweiten Mal. Dass die Branche europäisch denkt, handelt, investiert und letztlich so ihr Geld verdient, soll sich auch in ihrer Fachzeitschrift niederschlagen.
Dies passiert auch deshalb im August-Heft, weil wir hier über den Global DIY Summit berichten. Der ist zwar, wie der Name schon sagt, global ausgerichtet, die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aber aus Europa.
Der wichtigere Aspekt: Die leitende Idee der europäischen Vereinigung ist die der Überwindung von Grenzen. Der Summit führt mustergültig vor, wie zielführend es ist, grenzübergreifend in jeder Hinsicht zu agieren.
Bestes Beispiel dafür ist die Edra-Initiative, mit der die Branche in Sachen Scope 3 gemeinsam vorankommen soll – und gemeinsam heißt hier tatsächlich: gemeinsam. So hat sich ein Jahr nach dem Start mit einer Taskforce aus 13 Handelsunternehmen auch eine Lieferanten-Taskforce formiert. Ein so komplexes Unterfangen kann keine Seite alleine stemmen. Es geht nur gemeinsam. Auch diese Erkenntnis ist ein schöner Götterfunke.
In diesem Jahr erhält das Thema Europa eine besondere Aktualität durch die Europa-Wahl. Europa ist wieder stärker ins Bewusstsein auch der Branche gerückt. Sie sieht in der EU nicht nur eine große Chance, sondern auch den großen Chancenverhinderer sowie den großen Nothelfer.
Als Verhinderer agiere Brüssel im „Bürokratisierungswahn“, der Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Kontinenten aufbaue, wie es Toom-CEO und BHB-Vorstandsmitglied René Haßfeld auf dem BHB Garden Summit formulierte.
Auch ein Statement der Branchenverbände BHB, HHG und IVG befasst sich – nachdem es die EU als Garant für Freiheit und Wohlstand gewürdigt hat – mit der Regulatorik vom digitalen Produktpass bis zum Green Deal. BHB-Geschäftsführer Peter Wüst prangert darin ebenfalls den „bürokratischen Wahnsinn aus Brüssel“ an.
Auf der anderen Seite erwarten die Verbände von der EU aber aktive Nothilfe gegen Wettbewerber von außen. Interessanterweise nennt ihr Papier nur einen beim Namen: China. Die Stichworte dazu: „oft wenig humanitäre Voraussetzungen“, „Gefahr für die Sicherheit“, „alles andere als nachhaltig“.
Stellt man jedoch Herstellern und Händlern die Gretchenfrage „Wie hältst Du’s mit China“, lautet die einhellige Antwort: „Ohne China geht es nicht.“ Kingfisher-CEO und Edra-Präsident Thierry Garnier geht noch einen Schritt…