40 Jahre Boomex: Erfolg „made in Germany“

Markus Spilles, Produktionsleiter am Unternehmenshauptsitz in Essen, ist seit 1984 fester Bestandteil des Boomex-Teams. „Ich bereue es nicht, dem Unternehmen diesen langen Zeitraum treu geblieben zu sein“, erzählt er. Er war von Anfang an dabei, im Herzstück der Boomex GmbH, an der Zentrale und Produktionsstätte in Essen. Hier werden nicht nur die hochwertigen Paraffinanzünder hergestellt und gelagert, hier hat auch mit eben jenem Produkt im Jahr 1984 die Unternehmens-Erfolgsgeschichte „made in Germany“ gestartet – schon damals mit einem starken Fokus auf die Produktqualität. Im Laufe der Zeit hat Boomex weitere Artikel zur Eigenproduktion und als Handelsware in das Produktsortiment aufgenommen: Anzündwolle, Holz- und Wachsanzünder sowie Flüssiganzünder werden heute an den zwei weiteren Standorten in Alsfeld und in Rumänien produziert.

Im Zuge der Sortimentserweiterung wurde auch in die kontinuierliche Weiterentwicklung der Produktionsprozesse investiert. Die neue Abfüllanlage für Flüssigkeiten, welche 2020 am Standort Alsfeld in Betrieb genommen wurde, hat sich laut Geschäftsführer Jörn Seuren bereits bezahlt gemacht: „Sie ist weniger störanfällig, die Produktionsgeschwindigkeit wurde um 35 Prozent gesteigert und es wird rund 40 Prozent weniger Strom verbraucht“. Im Jahr 2023 wurde der Standort Alsfeld weiter optimiert und mit einer neuen Anlage zur Produktion von Anzündwolle ausgestattet. In der Anlage wird Holzwolle in flüssiges Wachs getaucht. Anders als bei anderen Produzenten, bei denen die Holzwolle mit Wachs besprüht wird, erhöht sich so der Wachsanteil, erklärt der Hersteller. Das Resultat daraus sei ein besonders gutes Brennverhalten der Anzünder.  

Diese Rückblicke auf die naheliegende Vergangenheit zeigen: Boomex hat sich sehr auf die Optimierung der Produktionsprozesse fokussiert. „Durch die Steigerung der maximalen Produktionsleistung ist Boomex noch flexibler und kann Bestellungen noch schneller bedienen“, so Geschäftsführer Michael Thölken.

Auch aktuell tut sich viel in den Hallen der Boomex GmbH: Nicht nur die Produktion, sondern auch die Logistik und Lagerhaltung werden stetig auf den Prüfstand gestellt und verbessert. Ein laufendes Projekt ist die Verbesserung der Palettierung. Seit 2023 werden die Umkartons dafür vor dem Stapeln auf einer Palette mit Kleber versehen. So haften die Umkartons aneinander, was wiederum die Ladungssicherung erhöht. Außerdem wird die Palettiermaschine im laufenden Jahr 2024 mit einem neuen Roboter ausgestattet, der die Umkartons in höherer Geschwindigkeit exakt aufeinanderstapelt. Zudem können so spezielle Kundenwünsche bezüglich der Palettierung simpel umgesetzt werden. „Boomex zählt in NRW zu den ersten Firmen, die diese Robotertechnik in der Palettierung verwenden“, berichtet Industriedirektor Jörn Kerkhoff.

Die 2022 in Betrieb genommene neue Lagerhalle entspricht laut Hersteller den höchsten Ansprüchen in Lagerhaltung und Brandschutz. Darüber hinaus wird ab 2024 das neue Scanner-System eingeführt, mit dem Ziel, die Nachverfolgung aller Produkte und Materialien zu ermöglichen. So soll es in Zukunft möglich sein, über Chargennummern rückwirkend festzustellen, welche Komponenten von welchem Lieferanten genau in einem gefertigten Produkt verarbeitet wurden. Auch die Lagerhaltung der Materialien, die während der Produktion verbraucht werden, wird so verbessert, erklärt Thölken: „In Echtzeit werden die Bestände aktualisiert und überwacht. So wird die Lagerhaltung besser strukturiert und die Produktion nachvollziehbarer gestaltet.“ Jeder Lager-Mitarbeitende wird dafür mit einem eigenen Scanner ausgestattet und kann so immer und überall auf die digitalisierten Daten zugreifen. Das verbessert laut Thölken nicht nur die Flexibilität der Mitarbeitenden, sondern verschlankt auch die Arbeitsabläufe. Zusätzlich ermöglichen die Scanner eine digitalisierte Inventur, die jederzeit möglich ist.  

Von diesen Verbesserungen können auch die Kunden von Boomex profitieren. Abgesehen von der Eigenmarke Flash setzt das Unternehmen rund 200 Handelsmarken für seine Kunden um. Neben den großen und kleinen Abnehmern in Deutschland expandiert das Unternehmen auch international immer mehr. Seit 2018 ist Eco Wood aus Rumänien ein hundertprozentiges Tochterunternehmen von Boomex; hier werden die Produktion von Anzündern auf Petroleumbasis und die Vorbereitung von Holzwolleseilen zur Weiterverarbeitung in Alsfeld umgesetzt. Zudem handelt Eco Wood mit Holzbrennstoffen wie Briketts. „Die Übernahme von Eco Wood war ein wichtiger Schritt im Rahmen der Internationalisierung von Boomex. Wir erschließen uns durch die Tochtergesellschaft neue Märkte und stärken gleichzeitig unsere Lieferkette“, so Jörn Seuren. 

Dies ist die Langversion des Beitrags aus der Printausgabe diy 6/2024