„Logistik wird von Menschen für Menschen gemacht. Das wird sich auch in Zeiten von Digitalisierung und Automatisierung nicht ändern. Das Erleben von Zusammenhalt und Teamgeist, von Vertrauen, Zuversicht und Verantwortung im täglichen Miteinander sind Differenzierungspotenziale im Markt, die wir gemeinsam erhalten und fördern müssen“, erklärt CEO Burkhard Eling das Selbstverständnis von Dachser. Dazu gehört auch die Überzeugung des Logistikdienstleisters, dass divers aufgestellte Teams effizienter zusammenarbeiten, bessere Lösungen entwickeln und damit Vorurteile abbauen können. Wie Menschen mit Behinderungen Arbeitsteams bereichern und voranbringen können, zeigt ein Beispiel aus Öhringen bei Heilbronn.
Marcus Seeburger liebt die Welt der Wirtschaft und der Zahlen. „Mich fasziniert die Möglichkeit, komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge zu analysieren und daraus fundierte Entscheidungen abzuleiten. Deswegen habe ich mich bei Dachser initiativ auf eine Stelle im Sales Controlling beworben“, erinnert er sich. Mitarbeitende im Controlling sind gesuchte Fachkräfte in der Logistik – auch bei Dachser. Doch diese Bewerbung hatte eine Besonderheit. Marcus Seeburger ist gehörlos. Weil den Personalern und dem Sales Manager der Niederlassung Öhringen, Thomas Althaus, die Bewerbung so gut gefiel, wollten sie den jungen Mann unbedingt kennenlernen. Dass der Verkaufsleiter dazu im Vorfeld online Gebärdensprache recherchierte und im Vorstellungsgespräch einige Gebärden zeigte, machte auf Seeburger Eindruck: „Dies zeigte mir, dass Dachser nicht nur Interesse an Gehörlosen hat, sondern auch bereit ist, sich anzupassen“, betont Seeburger.
Dass der neue Mitarbeiter von einem Gebärden- und Lautsprachdolmetscher begleitet wird, der dann bei Bedarf zur Verfügung steht, wurde dem Team im Vorfeld in einer Rundmail mitgeteilt. „Weitere besondere Vorbereitungen gab es nicht“, sagt Althaus. Die Kolleginnen und Kollegen hätten von Anfang an eine warme und einladende Atmosphäre geschaffen. So sei die anfängliche Unsicherheit und Angst, Fehler zu machen, gemeinschaftlich schnell abgebaut worden.
„Während meiner Einarbeitungszeit war meist vormittags ein Gebärden- und Lautsprachendolmetscher an meiner Seite, um wichtige Sitzungen und Gespräche zu dolmetschen“, berichtet Seeburger. Inzwischen wird er bei Telefongesprächen mit hörenden Kolleginnen und Kollegen sowie mit Kundinnen…