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Backe, backe Kuchen

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Sie können einen schon ein bisschen verwirren, die gegenläufigen Signale, die in der Branche so ausgesendet werden. Und ich sag‘ mal: zum Glück, denn es gibt derzeit nicht nur die negativen Botschaften.

Da hat der DIY-Markt ein unschönes erstes Halbjahr hinter sich, und das ging in den darauffolgenden Monaten nicht besser weiter. Und doch lässt man sich die Stimmung nicht vermiesen, wenn es darum geht, 50 Jahre Branchenverband mit Ochs am Spieß und Geburtstagskuchen zu feiern. Ein Teilnehmer hat die Party deshalb so beschrieben: „Ein wirklich schöner Rahmen, und die Branche braucht so etwas – bei dem ganzen Frust, der vielleicht an der einen oder anderen Stelle da ist. Aber so um 22 Uhr war die Welt dann für viele wieder in Ordnung.“ Die Tanzfläche war lange und sozusagen hochkarätig besetzt.

Auch abseits der Tanzfläche hatte man nicht durchgängig den Eindruck, dass in der Branche – sorry, aber diese Metapher muss jetzt sein – Totentanz herrscht. Es stimmt, nicht nur private Bauprojekte werden massenhaft verzögert, sondern auch die Entwicklung neuer Handelsstandorte. Aber die Baumarktbetreiber wollen weiter wachsen – wenn auch gerne auf Kosten des Wettbewerbs. Der Kuchen wird schließlich nicht größer.

So erlebt auch das Franchising gerade eine Renaissance. Am auffälligsten ist das seit dem Führungswechsel in Wermelskirchen zu beobachten, der zu einem Kurswechsel von Obi geführt hat. Mit dem Wechsel des Hagebau-Gesellschafters Gillet konnte man einen ersten spektakulären Erfolg vorweisen.

Aber es geht nicht nur um das Abwerben erfahrener Händler. Auch wer kleinere Brötchen backt, kann das mit Gewinn tun. Die in diesem Geschäftsmodell beheimateten üblichen Verdächtigen von NBB bis Fishbull sind aktiv auf der Suche nach Gründerinnen und Gründern als Franchisepartner, die sich im nicht-großstädtischen Umfeld den Traum von der Selbständigkeit erfüllen wollen. Und es kommen neue Player dazu: Die Agravis-Tochter Terres sucht für ihr Raiffeisen-Markt-Modell nun auch Franchisenehmer jenseits der Genossenschaftsszene.

Das sind alles nicht die Big Player der Branche. Aber sie haben das Zeug zu mehr. Man sollte nicht vergessen, dass Sonderpreis-Baumarkt nach wie vor die expansivste Vertriebslinie der DIY-Branche ist. Außerdem hat die Holding die Weichen für eine Auslands-expansion gestellt.

Durch neue Franchisenehmer wird der Kuchen freilich nicht größer. Das wird bestenfalls auf dem angeblich platten Land der Fall sein, das nicht nur in der Politik leicht übersehen wird.

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