„Synlog DIY- und Garten-Logistik ist ein ökonomisch und ökologisch sinnvolles Branchenlogistikkonzept für Handel und Lieferanten, das auch in der Zukunft Erfolg haben wird, weil es von engagierten Menschen unterstützt und gelebt wird“, sagt Markus Schering zum Jubiläum seiner vor 25 Jahren ins Leben gerufenen Organisation. Der Geschäftsführer der Synlog GmbH ist überzeugt: „Neben einer guten Idee ist der Faktor Mensch ausschlaggebend.“
Wenn sich am 13. Juni wieder Vertreter der ganzen DIY-Logistik in der Rohrmeisterei im nordrhein-westfälischen Schwerte zum Branchentreffen versammeln, wird Schering die Repräsentanten von über 300 Mitgliedsfirmen begrüßen – wie er das nun schon seit 1998 macht. Auch diesmal werden Herausforderungen wie begrenzte Kapazitäten, schwankende Nachfrage, Corona- und Kriegsfolgen – wie die rasant angestiegenen Energie- und Kraftstoffpreise – auf der Tagesordnung stehen.
Über 20 Jahre im Steuerkreis von Synlog war Frank Hube bei namhaften Firmen wie Vormann, Kirchhoff und HSI beschäftigt. Er hat jetzt zwar die Branche gewechselt, will aber trotzdem unbedingt zum Synlog-Tag kommen: „Weil ich mir Referate über Trends und Entwicklungen anhören will.“ Es sei eine Börse für Kontakte und Wissensaustausch.
In genau diesem Sinn hält sie auch Joel Lück für unverzichtbar, der Logistikleiter von Burgwächter. „Für mich sind der Austausch mit Kollegen, Netzwerken und Kennenlernen neuer Menschen durch die sehr interessanten Vorträge wichtig – immer am Puls der Zeit.“ Es gebe Infos aus erster Hand, sowohl von Lieferanten wie auch dem Handel, lobt Lück.
Bündelung von Transporten
Jede Bestellung 1:1 auf eine Lieferung abzubilden, sei natürlich problematisch, weiß Markus Schering. Darum wolle Synlog Support und Knowhow bieten. „Um nachhaltig und zugleich effizient zu sein, ist ein Spagat notwendig – aber wir leben alle auf dieser einen Welt.“
Wie sah die Ausgangssituation vor einem Vierteljahrhundert aus? Mitte der 90er-Jahre gab es eine Vielzahl von Rampenkontakten in den Outlets, blockierte Kundenparkplätze durch Anlieferfahrzeuge, eine chaotische Warenannahme, keine Pufferzone, Personal war im Wareneingang und beim Regalservice gebunden und Ware versperrte Verkaufsflächen. Jeder Hersteller belieferte jeden Bau- und Gartenmarkt einzeln.
Ein Dilemma für den Baumarkt, wenn all die Lieferanten und Hersteller nicht abgestimmt sind und eine große Anzahl an Diensten durcheinander anliefert. Dabei stiegen gleichzeitig die Logistikkosten durch zunehmende Konzentration im Transportgewerbe, erhöhtes Umweltbewusstsein und gesetzliche Regelungen, dazu kamen die Globalisierung und der Wettbewerb verschiedener Handelslogistikkonzepte. Der Lösungsansatz war laut Schering eine „bessere Ausnutzung der Transportkapazitäten durch Bündelungseffekte“.
Die Idee dazu war eine Kooperation der Lieferanten und Synlog wurde geboren. So ging es 1998 los als kooperatives Bündelungskonzept zwischen Herstellern einerseits und Bau- und Gartenmärkten andererseits. Diese Branchenlogistik bietet seitdem Systemvorteile für Industrie und Handel mit ökonomischen und ökologischen Synergien durch Bündelung von Transporten und Mehrwert durch offenen Dialog und Information, erklärt Schering.
Getragen wird Synlog seitdem durch den Herstellerverband Haus & Garten und den Industrieverband Garten IVG. Gegründet und unterstützt wurde Synlog von namhaften DIY-Herstellern wie Alberts, Black & Decker, Bosch, Düwi, Gardena, Kärcher, Marley, Vormann, Fischer, Compo, Metabo, Wolf-garten, Oase, Meffert, Dirt Devil, REV Ritter, Gloria, Floragard, W. Kirchhoff, Neudorff, HSI, Hailo oder Ego Europe und von Logistikdienstleistern wie Dachser, IDS, Cargo Line, DHL Freight, GLS, L.I.T., Elvis und Xstaff.
„Voraussetzungen waren Veränderungsbereitschaft und Bindungswillen, Offenheit und Vertrauen sowie Nutzen.“ Grundlagen des Erfolgs seien ein flexibles und nachhaltiges Logistikkonzept, das geeignet für verschiedene Lieferkettenmodelle und resilient in volatilen Zeiten ist. Dabei gebe es gleich mehrere Vorteile, wirbt Schering: „Es ermöglicht Marktregulierungen, lässt Wettbewerb zu und verringert die Umweltbelastung.“
Dies ist die Langversion des Beitrags aus der Printausgabe diy 6/2023.