Unter dem Motto „New Sensitivity“ rückt die Heimtextil-Messe die Auswirkungen von Produkten auf die Umwelt in den Mittelpunkt.
Unter dem Motto „New Sensitivity“ rückt die Heimtextil-Messe die Auswirkungen von Produkten auf die Umwelt in den Mittelpunkt.

Heimtextil

Die Zukunft ist sensibel und achtsam

Die kommende Ausgabe der Heimtextil-Messe in Frankfurt stellt textile Transformation sowie regenerative Materialien und Designs in den Mittelpunkt. 

Nachdem in diesem Jahr Kreislauflösungen im Fokus standen, legen die Heimtextil-Trends 24/25 einen Schwerpunkt auf transformative Textilinnovationen. Das Thema „New Sensitivity“ blickt neben ästhetischen Aspekten insbesondere auf Veränderungen in der Textilzusammensetzung. „In diesem Zusammenhang bedeutet Sensibilität, dass Auswirkungen auf die Umwelt von Anfang an berücksichtigt werden“, meint dazu Anja Bisgaard Gaede vom Heimtextil Trend Council. „Konkret sehen wir diesen Wandel in drei verschiedenen Strömungen für eine sensiblere Welt der Textilien: pflanzenbasiert, technologisch und biotechnisch“, so Bisgaard Gaede weiter.

Die Fasern von pflanzenbasierten Textilien lassen sich aufgrund des natürlichen Ursprungs einfach in existierende Ökosysteme zurückführen und können in zwei Aspekte unterteilt werden: Die Herstellung aus Pflanzenkulturen wie Kaktus, Jute und Seegras, oder Textilien aus pflanzlichen Nebenprodukten, sprich aus Abfällen etwa der Bananen-, Oliven- und Hanfproduktion.

Auch Technologie kann die Umwandlung von Textilien unterstützen. Technologien zur Wiederverwertung von Textilabfällen und zum Upcycling erhöhen die Nutzungen bereits hergestellter Textilien. Darüber hinaus sind auch alte Textilkonstruktionstechniken ein Weg zu nachhaltigen Lösungen: Durch die Verwendung von Stricktechniken für Möbelbezüge können beispielsweise Abfälle reduziert werden.  

Bio-Engineering wiederum schlägt die Brücke zwischen den Ansätzen. Bei bio-technologischen Textilien wird zwischen biologisch abbaubar und vollständig biotechnisch hergestellt unterschieden. Bei Letzteren werden die Garne durch biomolekulare Prozesse hergestellt – sie sind natürlichen Ursprungs, können jedoch Eigenschaften von synthetischen Textilien haben. „Biodegradable Fibres“ können Textilien wie Polyester zugesetzt werden, um deren Fähigkeit, sich zu natürlichen Materialien abzubauen, zu verbessern.

Biotechnologisch hergestelltes Garn ist natürlichen Ursprungs, weist jedoch Merkmale von synthetischen Textilien auf.
Biotechnologisch hergestelltes Garn ist natürlichen Ursprungs, weist jedoch Merkmale von synthetischen Textilien auf.

Dieser Mix aus Natur und Technologie zeigt sich auch in der Farbpalette. Sie wird mit natürlichen Pigmenten erzeugt, während traditionelle Färbeverfahren durch Biotechnologie verbessert werden. Inspiriert von natürlichen Farben aus Avocadokernen, Algen, lebenden Bakterien, antiken Pigmenten wie Roh-Sienna und biotechnisch hergestelltem Indigo und Cochenille treffen hier kräftige Akzente auf Neutraltöne in Grau, Terra und dunklem Violett.

Bei regenerativem Design geht es laut Veranstalter um ganzheitliche Praktiken, die Ressourcen wiederherstellen oder erneuern, eine positive Umweltwirkung haben und Gemeinschaften fördern. Für die Messe 2024 wird ein globales Schaufenster kuratiert, um diese Prinzipien zu veranschaulichen und Vorreiter zu würdigen.  

Präsentiert wird die „New Sensibility“ im Trend Space auf der Heimtextil in Frankfurt vom 9. bis 12. Januar 2024.

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