Die Holzbranche hat es nicht leicht derzeit: Der Auftragsrückgang beim Bau beschert hier vielen kräftige Umsatzeinbußen. Und wegen der Lieferschwierigkeiten aus China vor allem während und nach der Corona-Krise sowie aufgrund des Gesetzes zur Lieferkettensorgfaltspflicht ändert die Branche aktuell ihre Einstellung zu ihren Bezugsquellen. „Wo früher Asien der klare Hauptlieferant fast ohne Konkurrenz war, ist der Blick auf regionale Hersteller und Zulieferer für eine bessere Risikokalkulation wichtiger geworden“, berichtet Céline Quervel, Head of Marketing bei der Classen-Gruppe.
Im Lieferstopp hätten viele Handelspartner gelernt und wollten nun auch einen Anteil an europäischen Produkten und Material beziehen. Das wirke sich auch auf die Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility der Unternehmen aus. „Davon können wir als regionaler Hersteller von hochwertigen Bodenbelägen, der seine Rohstoffe größtenteils aus Europa bezieht, natürlich profitieren“, freut sich Quervel.
Als bodenspezifischen Trend nennt die Sprecherin des Familienunternehmens aus der Eifel den Aspekt Wasserresistenz: „Wasserbeständige Böden sind schon lange ein wichtiges Thema in den nicht-deutschen Bodenmärkten, das gerade merklich nach Deutschland überschwappt. Wir haben bereits notwendige Erfahrungen in diesem Gebiet und uns mit unseren extrem wasserbeständigen Produkten entsprechend positioniert.“ Ein Beispiel aus dem Hause Classen sei das neue Holzimitat Uberwood mit kratzfester Oberfläche und einer Wasserbeständigkeit von bis zu 100 Stunden. Dabei seien Optik, Haptik und Oberfläche einem natürlichem Holzboden zum Verwechseln ähnlich.
Natürlich für echtes Holz wirbt der Verband der Deutschen Parkettindustrie und betont, dass die Wärme und Natürlichkeit, die Parkett ausstrahlt, für viele Menschen der wichtigste Grund für einen Holzfußboden sind. Nicht umsonst sei es gerade bei Barfuß-Laufenden in den eigenen vier Wänden so beliebt. „Mit Parkett erhält man sich ein Stück Urlaubs- und Strandlaune in der dunkleren Jahreszeit”, sagt VDP-Vorsitzender Michael Schmid.
Die verschiedenen Parkett-Sortierungen – damit ist die Vielfalt an Maserungen und Asteinschlüssen gemeint, die je nach Intensität dem Holz ein ruhigeres oder lebhafteres Ambiente verleiht – bieten alle Möglichkeiten. „Kontraste und farbliche Nuancen im Holz können gerade in größeren Räumen schön zur Geltung kommen und dem Raum zusätzlich Charakter geben“, so Schmid. Doch auch ruhigere Sortierungen seien im Wohnzimmer gern gesehen.
So lassen sich Holzart, Verlegemuster und Farben gezielt für die Raumgestaltung nutzen oder helle Holzarten dunkler oder farbig beizen. Je nach Farbe, Verlegemuster und Oberflächenbehandlung erzielt man unterschiedliche Raumwirkungen: Dominieren helle Möbel die Einrichtung, bilden dunkle Holzböden einen idealen Kontrast – oder umgekehrt.