Wie beschreiben Sie das Profil der Einzelhandelsstandorte der Eurobaustoff?
Peter Abraham: Ganz klar, wir wollen unser eigenes Marktprofil und ich bin deshalb wirklich froh, dass wir keine allzu vielen 10.000er bis 20.000er haben. Mit unseren Standorten entwickeln wir uns eher in Richtung Wertigkeit. Und ja: Wir wollen höherwertig verkaufen. Gleichzeitig ist aber klar, dass wir uns weder nur im High End-Bereich, noch in der diffusen Mitte positionieren wollen. Deshalb treiben wir eine mehr emotionalisiertere Präsentation voran, weil wir mit diesen Produkten natürlich auch eine höhere Rendite haben.
Und, ziehen die Gesellschafter da mit?
Abraham: Doch, doch - unsere Gesellschafter sind bei neuen Konzepten immer dabei. Beispielsweise unsere Eigenmarke im Bereich Farbe ist flächenmäßig praktisch vollständig in unsere Märkte rein gekommen. Für diesen Erfolg sehe ich zwei Faktoren: Erstens das Eurobaustoff-Forum, auf dem die Gesellschafter die neuen Ideen und Konzepte sehen, und dann zweitens unsere gute Vertriebsmannschaft. Natürlich müssen auch wir den einen oder anderen Gesellschafter mal schubsen, aber ich will und kann keinen zu irgendetwas zwingen, zum Beispiel unsere digitale Präsentationsformen zu nehmen. Denn nur wer von der Sache einhundert Prozent überzeugt ist, steht später auch voll dahinter und setzt alles wirklich konsequent um.
Wie sieht es denn mit der Stringenz bei der Umsetzung von neuen Konzepten aus?
Abraham: Wir erwarten natürlich eine gewisse Verbindlichkeit und die werden wir wohl zukünftig von unseren Gesellschaftern auch mehr einfordern. Wir sind lokal/regional stark und der Erfolg kommt von den Machern vor Ort, die zukünftig in den Entscheidungsprozess noch stärker mit eingebunden werden müssen. Ich gebe zu, manches Mal habe ich durchaus den Wunsch, dass es schneller geht. Ich betone aber nochmals: Nur überzeugte Gesellschafter setzen neue Konzepte auch konsequent um und können dann damit Erfolge erzielen.
Hat sich die Erwartungshaltung der Gesellschafter gegenüber der Zentrale in den vergangenen Jahren verändert?
Abraham: Heute nehmen Gesellschafter Neues viel schneller an als früher und sie wünschen sich tatsächlich auch mehr Leistungen von der Zentrale. Erstens ist der Wettbewerbsdruck stärker als früher, zweitens ist aber auch die wirtschaftliche Lage augenblicklich so, dass sie eher bereit sind, in ihre Zukunft zu investieren. Und dadurch, dass wir in den letzten Jahren viele neue Konzepte entwickelt haben, sind unsere Gesellschafter…