Der BHB-Vorstand wird für drei Jahre gewählt. Wie sieht Ihre Prognose für diese kommenden drei Jahre aus?
René Haßfeld: Die Prognose für die kommenden drei Jahre in der Baumarktbranche ist von einer Mischung aus Herausforderungen und Chancen geprägt. Wir erwarten, dass die Nachfrage stabil bleibt, jedoch mit regionalen und produktspezifischen Unterschieden. Der Trend zu nachhaltigen und energieeffizienten Lösungen wird sich weiter verstärken, was sowohl bei DIY-Produkten als auch bei professionellen Bauvorhaben zu einer wachsenden Bedeutung führen wird.
Gleichzeitig steht die Branche vor Herausforderungen, etwa durch steigende Rohstoff- und Energiekosten sowie durch anhaltende Lieferkettenprobleme. Dies erfordert innovative Ansätze und eine enge Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Digitalisierung bleibt ein zentraler Treiber. Der Online-Handel wird weiter an Bedeutung gewinnen, doch der stationäre Handel bleibt für viele Kunden, insbesondere bei beratungsintensiven Produkten, ein wichtiger Anlaufpunkt. Unternehmen, die auf Omnichannel-Strategien setzen, werden in diesem Umfeld besonders gut aufgestellt sein.
Wir blicken also optimistisch in die Zukunft, auch wenn die Dynamik des Marktes Unternehmen dazu zwingen wird, flexibel und anpassungsfähig zu bleiben. Unsere Aufgabe als Verband ist es, die Branche auf diesem Weg zu unterstützen und die richtigen Rahmenbedingungen zu fördern.
Alles in allem würde ich sagen: Ich bin optimistisch, dass wir 2025 einen Turnaround hinbekommen werden, und 2026 werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so sein, dass es weiter aufwärts geht.
Peter Abraham: Wir haben eine sehr volatile Zeit in Deutschland, aber auch weltweit. Denken wir nur an das Thema Strafzölle und die diversen Krisenherde in der Welt. Das alles führt zu einer großen Unsicherheit, drückt die Konsumstimmung und bedingt eine hohe Sparquote. Ich glaube aber, dass wir es mit der Politik und einer zukunftsgerichteten Agenda schaffen können, wieder Aufbruchstimmung zu erzeugen, der Bedarf ist ja durchaus da.
Ein Großteil der privaten Haushalte hat gute Rücklagen und somit auch Spielraum für Konsum und Investitionen. Gerade in unsicheren Zeiten ist unser Heim und auch der eigene Garten ein wichtiger Rückzugsort, und wer kann, wird auch dafür Geld aufwenden. Das wird sicherlich unsere Branche beflügeln, hoffentlich 2025, aber allerspätestens 2026.
Stichwort Aufbruch: Wird da der Verband eine größere Rolle spielen? Sollte er kommunikativ mehr tun…