Klaus Peter Teipel, Research & Consulting
Autor: Klaus Peter Teipel, Research & Consulting
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Klaus Peter Teipel

Das Handwerk – eine konkurrierende Vertriebsform des Baumarktes

Inwieweit entwickelt sich das Handwerk zu einem ernst zu nehmenden Baumarktkonkurrenten? Eine Suche nach Antworten.
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Im Bauhauptgewerbe (Hoch­bau, Tiefbau, Abbrucharbeiten und vorbereitende Baustellenarbeiten) sind laut DIW im Jahr 2015 rund 73.700 Betriebe mit rund 772.000 Beschäftigten tätig. Hinzu kommen aus dem Ausbaugewerbe (Bauinstallation, Sonstiges Ausbaugewerbe) weitere 255.000 (!) Betriebe mit rund 1,15 Mio. Beschäftigten.
Zusammengenommen vereinigt das Baugewerbe in Deutschland somit rund 329.000 Betriebe mit insgesamt 1,92 Mio. Beschäftigten und einem laut Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zurechenbaren Bauvolumen (Summe aller Leistungen aus dem Bauhaupt- und Ausbaugewerbe und anderen Wirtschaftszweigen, die auf die Herstellung und Erhaltung von Bauwerken gerichtet und neben den Bauinvestitionen auch nicht werterhöhende Reparaturen berücksichtigt) in Höhe von 227,4 Mrd. € (netto). Ein wahrlich imposanter Wert, wenn man diesen mit dem Umsatz der Bau- und Heimwerkermärkte in Höhe von zuletzt rund 18,3 Mrd. € (netto) vergleicht.
Um 35,4 Prozent ist das Bauvolumen im Baugewerbe (Bauhaupt- und Ausbaugewerbe) seit 2006 angestiegen, im Ausbaugewerbe lag der Umsatzzuwachs sogar bei 37,3 Prozent, während das Bauhauptgewerbe "nur" um 33,2 Prozent zulegen konnte.
Im gleichen Zeitraum haben die Bau- und Heimwerkermärkte - bedingt durch die Insolvenz von Praktiker/Max Bahr) - 3,1 Prozent an Umsatz eingebüßt. Selbst unter Einbezug der Umsätze, die Praktiker/Max Bahr im letzten normalen Geschäftsjahr 2012 erzielt hatte, würde dieser fiktive Umsatzzuwachs der Bau- und Heimwerkermärkte deutlich unterhalb der 10 Prozent-Marke rangieren.

Entwicklung im Bau­gewerbe


Auf der hohen Aggregationsebene ist ein solcher Vergleich zugegebenermaßen sicherlich nur bedingt zulässig, da im Baugewerbe in größerem Anteil Gewerke vorhanden sind, die Produkte verbauen, die in Bau- und Heimwerkermärkten gar nicht oder zu geringen Teilen angeboten werden, so z. B. im Tiefbausegment des Bauhauptgewerbes.
Darüber hinaus ist das Baugewerbe in maßgeblichem Umfang von der Entwicklung der Neubauinvestitionen abhängig, deren Relevanz für Bau- und Heimwerkermärkte eher gering ausfällt. Im Gegensatz dazu ist die Entwicklung des Modernisierungsvolumens (=Bestandsleistungen im Rahmen von Sanierung/Renovierung/Modernisierung) gleichermäßen für das Ausbauhandwerk wie für die Bau- und Heimwerkermärkte von besonderer Bedeutung.
Hierzu stellt das DIW  nachfolgende Übersicht zum Bauvolumen 2015 zur Verfügung.

Bauvolumen 2015 nach Baubereichen


Für das Ausbaugewerbe sind sowohl die Bestandsleistungen in…
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