Über 600 Teilnehmer kamen zum 2. Global DIY-Summit nach Rom.
Über 600 Teilnehmer kamen zum 2. Global DIY-Summit nach Rom.
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2. Global DIY-Summit

Römische Elegien

Die DIY-Welt traf sich mit Rekordbeteiligung in der Hauptstadt Italiens. Im thematischen Mittelpunkt stand das Thema „Multi-Channel“.
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Für zwei bis drei Tage war Rom im Juni dieses Jahres die Welthauptstadt des Do-it-Yourself. Der zweite Global DIY-Summit, zusammen veranstaltet von den Branchenverbänden Fediyma und Edra, wurde seinem Gipfelver­sprechen durchaus gerecht: Deutlich über 600 Branchenexperten aus 42 Ländern waren in die Ewige Stadt gekommen, um vor allem über ein Thema zu diskutieren – über die Multi-Channel-Fähigkeit der Baumarktbranche.Kein Wunder, stand doch die Veranstaltung unter dem Slogan „Multi-Channel – The changing face of home and garden improvement“. Erstaunlich war, dass praktisch alle Referenten mit wenigen Abstrichen und Einschränkungen der Branche als Ganzes bzw. dem eigenen Unternehmen die Multi-Channel-Kompetenz zusprachen. Diese Harmonie störte eigentlich nur das Statement von Douglas Gurr, Vize-Präsident von Amazon UK. Harmlos im Ton, aber mit einer nicht ausgesprochenen Schlussfolgerung machte er den Gipfel-Stürmern in Rom deutlich, wo die Musik in Zukunft seiner Meinung nach spielen wird: natürlich bei Amazon. Sein Satz „Wir zwingen keinen dazu, bei uns mitzumachen“ enthält ein deutliches „Aber“. Wer das Ziel hat, bis 2020 größter Markt-Player zu sein, der will bestimmen, wie und auf welchen Kanälen zukünftig gehandelt wird. Natürlich zu den Bedingungen von Amazon.So blieb in Rom nach zwei Kongresstagen die Frage im Raum stehen, ob die Heimwerkerbranche überhaupt Multi- oder Cross-Channel in der reinen Form kann. Baumärkte sind ja de facto DIY-Warenhäuser, die vom Hohlblockstein über Werkzeuge und Farbe bis zu Tapeten und Grünpflanzen ein Warensortiment führen, das sich von der Spreizung her nicht von den in die Krise geratenen Kaufhäusern unterscheidet. Und man hat, auf jeden Fall in Deutschland, von der Qualitäts- und Beratungskompetenz her gesehen Imageprobleme beim Endkunden. Dass soll durch Multi-Channel, durch einen Fingerschnipp, einfach besser werden? Der Kunde wird seine stationären Baumarkt­erfahrungen sicherlich auch auf den virtuellen Markt übertragen und nicht einfach davon aus­gehen, dass im World Wide Web die Baumärkte bzw. deren Lieferanten plötzlich die Besten in punkto Service, Beratung und Produktqualität sind. Und auch nicht beim Sortiment, bei dem sich die Baumärkte gegen Amazon und Ebay, aber auch gegen eine Vielzahl von kleinen, äußerst spezialisierten Anbietern werden behaupten müssen.Am Ende mag die Zukunft der Branche in der Empfehlung von Knauber-Geschäftsführer Dr. Nektarios Bakakis liegen, nicht groß, sondern anders zu sein…
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