„Angststörungen und Depressionen werden immer mehr zu Volkskrankheiten der Zukunft“, kommentiert DAK-Chef Herbert Rebscher die Ergebnisse der Studie und nennt mögliche Gründe: „In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit reagieren offensichtlich auch mehr junge Menschen mit psychischen Problemen auf berufliche und private Anforderungen.“
Dass Belastungen und Druck am Arbeitsplatz die Psyche krank machen können, ist nicht neu. Dabei ist die Wahrnehmung der Belastungen abhängig von den eigenen Erwartungen und der subjektiven Verarbeitung. „Alles, was als Druck empfunden wird, ist eine Belastung und kann zu psychischen Problemen führen“, meint die Bochumer Wirtschaftspsychologin Christa Rüssmann-Stöhr. Zu den belastenden Umständen können Zeit-, Mengen- und Leistungsdruck ebenso gehören wie aus eigener Sicht ungerechtfertigte Anforderungen. Weitere Auslöser können Arbeitszeit und Arbeitsklima sein. Hinzu kommt die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt.
„Die Störungen in der Arbeit sind massiv angestiegen und manifestieren sich in psychischen Erkrankungen“, hat auch Ulrike Teske beobachtet. Die Soziologin und Leiterin des Referats für Arbeits- und Gesundheitspolitik bei der Gewerkschaft Verdi nimmt eine verstärkte Unruhe in den Betrieben wahr. In Zeiten von Globalisierung und Umstrukturierungen regiere der spitze Bleistift, das Betriebswirtschaftliche stehe mehr im Vordergrund: „Die Leistungsgesellschaft dreht immer weiter auf.“
Auf die Entwicklungen hat die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) mit einem Positionspapier „zur Bedeutung psychischer Belastung bei der Arbeit“ reagiert. Demnach haben die Arbeitgeber ein hohes Interesse, negative Auswirkungen psychischer Belastungen auf die Gesundheit ihrer Arbeitnehmer zu vermeiden.
Ulrike Teske fordert von den Arbeitgebern mehr Transparenz gegen die zunehmende Orientierungslosigkeit. Es sei ganz entscheidend, nicht übereinander, sondern miteinander zu reden. „Durch Reden relativieren sich Ängste.“ Leider seien Vorgesetzte oft…