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Kurz und schmerzvoll

Stefan Magel über die Schließung der sechs Casto Depôts in Deutschland

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Das Ende kam schnell, war aber nicht überraschend. Die Feiertage waren gerade vorbei, da lief über die Ticker das Aus des Castorama-Engagements in Deutschland. Die sechs Casto Depôts in Castrop-Rauxel, Kamen, Wildau (bei Berlin), Koblenz, Chemnitz und Kassel schließen, so denn der Sozialplan steht, im August dieses Jahres. 2002 hatten diese Standorte bei einem Umsatz von rund 64 Mio. € für ein Minus im Ergebnis von acht Mio. € gesorgt. Besserung war offensichtlich nicht in Sicht.
diy: Herr Magel, für Branchenkenner kommt der Rückzug von Casto Depôt aus Deutschland nicht so überraschend. Seit wann liefen denn die Planungen dazu?
Stefan Magel: Kingfisher hat ja bereits im September vergangenen Jahres angekündigt, sein internationales Baumarkt-Geschäft zu evaluieren, um in Zusammenarbeit mit den Management-Teams in den einzelnen Ländern herauszufinden, wo die größten Chancen für zukünftiges Wachstum liegen.
Im Rahmen dieser Evaluierung, die wie Sie sich vorstellen können, sehr intensiv und umsichtig vorgenommen wurde, sind das Management von Kingfisher und Castorama Deutschland – sprich ich, als der Geschäftsführer – zu dem Ergebnis gekommen, dass die sechs verlustträchtigen Casto Depôts eine zu schwache Marktposition besitzen, um in Deutschland weiterhin aktiv zu sein.
Die endgültige Entscheidung, uns aus Deutschland zurückzuziehen, ist dann Ende November gefallen.
diy: Was waren die ausschlaggebenden Gründe für diese Entscheidung?
Magel: Ausschlaggebend für die Entscheidung, die Casto Depôts in Deutschland zu schließen, war die strategische Neuausrichtung von Kingfisher in Folge der im Sommer des vergangenen Jahres erfolgten Übernahme der Castorama-Gruppe sowie die Ertragssituation des Unternehmens. Da Castorama Deutschland über mehrere Jahre in Folge Verluste geschrieben hat und alle Bestrebungen, die finanzielle Situation des Unternehmens zu verbessern, nicht zum Erfolg geführt haben, sehen wir zur Schließung keine Alternative.
Die Geschichte der Geschäftstätigkeit von Castorama in Deutschland ist gekennzeichnet von anhaltenden Verlusten und unlösbaren Problemen. Seit der Fusion von Castorama mit B&Q 1998 haben wir jede erdenkliche Anstrengung unternommen, um die Schwierigkeiten des deutschen Marktes zu überwinden. Mit insgesamt sechs Depots war Castorama aber einfach zu klein, um aus eigener Kraft auf diesem heiß umkämpften und gesättigten Markt überleben zu können.
diy: Spielt das Engagement von Kingfisher bei Hornbach bei der Schließungsentscheidung eine…
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