Torfanteil in Substraten sinkt weiter

Der Absatz von Substraten aus deutscher Produktion blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant, was eine stabile Situation trotz anhaltender Wirtschaftskrise signalisiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung von Absatz- und Produktionszahlen der Mitglieder aus der Substratindustrie, die der Industrieverband Garten (IVG) und die Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) im Rahmen der Statustagung „Torfminderung im Gartenbau“ der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in Berlin vorgestellt haben. Auf der Veranstaltung im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums tauschen sich Politik, Wissenschaft, Gartenbau und Substratbranche noch bis heute über den Fortgang der Torfreduktion aus.

Im vergangenen Jahr wurden laut der Untersuchung 5 Mio. m³ Blumenerden für den Consumer-Bereich verkauft. Im deutschen Markt liegt dabei der Torfanteil bei 33 Prozent und der Anteil torffreier Erden am Gesamtmarkt bei 23 Prozent. Für den Erwerbsgartenbau wurden 2024 insgesamt gut 3 Mio. m³ Profisubstrate verkauft, davon 1,8 Mio. m³ im heimischen Markt sowie 1,2 Mio. m³ als Exportware. Der Anteil, den Torf als Substratausgangsstoff im Profisegment für den deutschen Markt noch einnimmt, ist auf gut 65 Prozent gesunken. Der Anteil torffreier Erden am professionellen Gesamtmarkt stieg auf 6 Prozent.

Ein Blick in die Statistik zeigt auch, dass von allen eigesetzten Substratausgangsstoffen Torf nur noch die Hälfte des Volumens ausmacht. Absolut wurden 4,7 Mio. m³ Torf verwendet, hinzu kamen 4,2 Mio. m³ andere organische und 0,3 Mio. m³ mineralische Ausgangsstoffe. Dieses Resultat verdeutliche, so Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer beim IVG, dass die Dekarbonisierung der Branche, zumindest auf der Rohstoffseite, bereits zu 50 Prozent erfolgt sei. Man habe mit viel Anstrengung den Torfanteil in den Substraten weiter reduziert, der Wettbewerb um die begrenzten Rohstoffe verschärfe sich aber weiter und darunter litten die Qualitäten, erklärt Testroet.