Warum sitzt mit der Gregor Ziegler GmbH ein Vorreiter in Sachen Torfreduktion und der Produktion torffreier Substrate ausgerechnet in Süddeutschland? Die Antwort liegt laut Geschäftsführer Matthias Ziegler näher als zunächst gedacht und ist eng mit dem geografischen Standort verknüpft: Restholz aus der Forst- und Sägewirtschaft ist dort regional schon seit jeher vorhanden. Der Zugriff auf Moorflächen zum Torfabbau wiederum gestaltete sich eher schwierig – selbst als Torf noch in weit größeren Mengen als heute in Substraten verwendet wurde. Somit hat sich Ziegler schon früh auf die Suche und Entwicklung von Ersatzstoffen konzentriert.
Heute ist torfreduziert und torffrei in aller Munde. „Die gesamte Branche ist aus Nachhaltigkeitsgründen aufgesprungen. Aber für uns war torffrei schon Mission und Leidenschaft, lange bevor es ein Trendthema wurde“, blickt der Geschäftsführer auf das mehr als 30-jährige Wirken des Familienunternehmens.
Rindenhumus und Holzfaser aus eigener Herstellung sowie Kompost sind für das Unternehmen dabei die zentralen Rohstoffe, um den Weg in eine torffreie Zukunft weiter zu beschreiten und zu gestalten. Am Ende ist es laut Ziegler immer eine Frage der Zusammenstellung, damit auch torffreie Erden entsprechend performen und dem Anwender größtmöglichen Nutzen bieten können.
Drei Stoffe für die torffreie Zukunft
So ist Rindenhumus als Ersatzstoff laut dem Hersteller zwar besonders langwierig in der Rotte, kann jedoch analog zu Torf mit einem niedrigen pH-Wert punkten, verleiht Struktur und puffert den Salzgehalt im Boden.
Kompost aus Grünschnitt wiederum verfüge über einen hohen Humusanteil sowie eine homogene Beschaffenheit und eigne sich nicht zuletzt aufgrund seiner wasserspeichernden Eigenschaft als Beimischung in torffreien Substraten.
Besonders stolz ist man bei Ziegler aber auf die 2013 selbst entwickelte und seitdem selbst produzierte Holzfaser. Über eine Million Kubikmeter stellt der Mittelständler jährlich aus Restholz der Forst- und Sägewirtschaft her – CO2-neutral, RAL-gütegesichert, PEFC-zertifiziert und mit dem Bio-Grünstempel versehen. Mit verschiedenen Körnungen und einer besonders wasserspeichernden Hydro-Variante der Timpor-Holzfaser lassen sich laut Ziegler so sämtliche Anwendungsfälle auch torffrei bedienen. Ein echter Trumpf sei dabei der konstante Stickstoffhaushalt. Dementsprechend kommt die Timpor-Holzfaser nicht nur in den firmeneignen Produkten – allen voran im torffreien Pro-Natur-Sortiment – zum Einsatz, Ziegler vertreibt die Holzfaser auch an andere Hersteller.
Strom und Wärme aus Eigenproduktion
Daran, dass die Substrat- und Brennstoffproduktion energieintensive Prozesse umfasst, kann auch die Gregor Ziegler GmbH nur wenig ändern. Aber: Den Energieverbrauch überwacht und optimiert das Unternehmen nach eigenen Aussagen mit einem auf Effizienz getrimmten und nach ISO 50001 zertifizierten Energiemanagement-System. Die grüne Energie für die Fertigung liefern drei unternehmenseigene Biomasse-Heizkraftwerke an den jeweiligen Standorten sowie Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Betriebsgebäude. Die anfallende Wärme werde wiederum für die Produktions- und Trocknungsanlagen genutzt. Außerdem würden die Anlagen mit 63.900 MWh Strom und 113.600 MWh grüner Wärme mehr Öko-Energie produzieren, als Ziegler selbst verbraucht. Zum Vergleich: Das entspricht laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes dem Jahresstrombedarf von mehr als 20.000 Haushalten und dem Wärmeverbrauch von ziemlich exakt 9.158 Durchschnittshaushalten in Deutschland.
Ob beim Thema torffrei, den Substraten, den Rindenprodukten, Düngern, Brennstoffen oder den Verpackungen der Produkte: Der Gedanke der Nachhaltigkeit steht bei der Gregor Ziegler GmbH stets im Mittelpunkt des Schaffens, wie Geschäftsführer Matthias Ziegler betont. Unter dem Motto „Natur nutzen und bewahren“ liege der Fokus auf regionalen Lieferketten und Rohstoffen aus nachhaltiger Wirtschaft.
So schaffe es Ziegler, aus natürlichen Nebenprodukten neue, nachhaltige Produkte herzustellen, ohne die Umwelt durch den Produktionsprozess zu belasten. Deshalb verwendet der Mittelständler nach eigenen Angaben für die Herstellung von Erden und Substraten hauptsächlich Ausgangsstoffe, die umweltschonend gewonnen und über kurze Transportwege angeliefert werden. „Der geschlossene Kreislauf nach dem No Waste-Prinzip zeichnet uns als bio-ökonomisches Unternehmen aus“, ist sich Ziegler sicher.