Torf im Hobby-Garten wird ein Auslaufmodell: Die Torfminderungsstrategie des Landwirtschaftsministeriums sieht dies schrittweise vor. Der Handel und die Verbraucher gehen aber bereits jetzt die ersten Schritte und verändern ihre Ansprüche. Die Gregor Ziegler GmbH wiederum beschäftigt sich seit einigen Jahren mit dem Thema und sieht sich selbst als Vorreiter der grünen Branche, was die Reduktion von Torf in Kultursubstraten betrifft. Das Familienunternehmen aus Nordbayern baut seine Strategie zur Torfreduktion daher auch für die Gartensaison 2024/25 weiter aus.
„Die Nachfrage ist da – deshalb gehen wir mit der neuen Linie von Plantop und torffreier Gärtnerqualität ganz bewusst in die Breite. Wir sind dann in der Lage, jede Spezialerde torffrei anzubieten“, bestätigt Vertriebsleiter Felix Krämer. Das wiederum bedeute maximale Sortimentsvielfalt und Flexibilität für den Kunden. Um Pflanzen und Anwendern bestmöglichen Nutzen zu liefern, bedarf es einer sorgfältigen und individuellen Zusammensetzung der Substrate, weiß man bei Ziegler. Im eigenen Labor sowie in der Zusammenarbeit mit unabhängigen Instituten und Gärtnereien werden die Rezepturen ausgiebig getestet, nichts werde hier dem Zufall überlassen.
Selbstgemacht, regional, versorgungssicher
Ebenfalls nichts dem Zufall überlässt das Unternehmen bei der Herstellung seiner torffreien Rohstoffe. Der Ausgangsstoff Rinde etwa kommt aus lokalen Sägewerken zu Ziegler und wird dort durch kontrollierte Rotte, spezielle Siebtechnik und rund 30 Wochen Zeit zum RAL-gütegesicherten Rindenhumus. Dieser ist salzarm, liefert – in Anlehnung an Torf – einen niedrigen pH-Wert, einen guten Wasser- und Nährstoffspeicher sowie ein günstiges, strukturgebendes Porenvolumen.
Die „Timpor Holzfaser“ fertigt Ziegler aus 100 Prozent nachwachsenden Rohstoffen selbst – regionale Herkunft und Wertschöpfung inklusive. Die pflanzengerechte, torfähnliche Struktur und geringes Volumengewicht für den einfachen Transport stehen ebenso auf der Habenseite wie der stabile Stickstoffhaushalt und die Strukturbeständigkeit für längere Kulturdauer, ist man sich bei Ziegler sicher. Als Variante für einen stabilen Wasserhaushalt wird zudem die „Timpor Holzfaser Hydro“ hergestellt.
Kurze Wege und viel Nachhaltigkeit lautet das Ziegler-Motto auch beim Grünschnittkompost. Den Kompost holt die eigene Lkw-Flotte daher auf Rücktransporten direkt von den regionalen Erzeugern ab. Darüber hinaus wird in der eigenen Kompostierung noch hochwertiger Kompost hergestellt; dieser dient als Stellschraube, um die Qualität des zugekauften Komposts zu homogenisieren. Als dauerhafter Nährstofflieferant und als Wasserspeicher hat der so entstehende, RAL-gütegesicherte Kompost seinen festen Platz in den zahlreichen Torffrei-Rezepturen, betont Krämer.