Im Juli 2024 verhängte die Europäische Kommission für sechs Monate vorläufige Zölle auf Titandioxidimporte aus China – der Verband der europäischen Farbenhersteller (CEPE) fordert jetzt die Mitgliedstaaten auf, den Vorschlag abzulehnen, dauerhaft Antidumpingzölle auf Titandioxid (TiO2) aus China zu erheben. Die EU-Kommission wirft der chinesischen Regierung vor, die Preise durch Beihilfen künstlich zu drücken und dadurch den Wettbewerb zu verzerren.
Das Weißpigment sei ein wichtiger Rohstoff für Lacke, Farben und Druckfarben und mache bis zu 40 Prozent der Rohstoffkosten und 20 Prozent der Kosten des Endprodukts aus. Daher bedrohten solche Strafzölle auf Dauer die Lebensfähigkeit der EU-Farbenindustrie, die mit einem Jahresumsatz von 33 Mrd. Euro mehr als 150.000 Arbeitsplätze zählt, betont der Verband.
Die Durchsetzung dauerhafter Zölle werde sich unmittelbar negativ auf die Farbenindustrie und dadurch auch auf nachgelagerte Branchen wie das Baugewerbe auswirken, sagt CEPE-Geschäftsführerin Christel Davidson.
Zudem seien die europäischen Titandioxidhersteller derzeit nicht in der Lage, die Nachfrage der EU-Industrie zu befriedigen, sodass Einfuhren aus China kaum zu ersetzen sind, erläutert Davidson weiter. In jedem Fall werde sich TiO2 aus China erheblich verteuern.
Der Verband ist auch über Folgen für EU-Hersteller besorgt, die ihre Produkte außerhalb Europas exportieren: Der Anstieg der Produktionskosten werde die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen auf dem Weltmarkt beeinträchtigen, die Exporte verringern und die Marktposition der europäischen Hersteller gefährden.