Bei der Eurobaustoff hat sich der Umsatzrückgang im laufenden Jahr fortgesetzt, jedoch erheblich abgeschwächt. Von Januar bis einschließlich Mai 2024 ist das zentral abgerechnete Einkaufsvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 4 Prozent gesunken. Dagegen war der Rückgang im vergangenen Jahr zweistellig: Das Einkaufsvolumen ist 2023 gegenüber dem Rekordjahr 2022 um 15,41 Prozent auf 7,687 Mrd. Euro gesunken. Am zentral fakturierten Umsatz hat der Einzelhandel einen Anteil von 9,33 Prozent. Tagesaktuell liegt der Zentralumsatz der Eurobaustoff um 3,6 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert.
Diese Zahlen wurden auf der Gesellschafterversammlung der Kooperation heute in Wien genannt. Hier sind die Vertreter der aktuell 446 Gesellschafterhäuser – sie betreiben insgesamt 1.716 Standorte – zusammengekommen und begehen unter anderem den 20. Geburtstag der Eurobaustoff, die 2004 aus dem Zusammenschluss der Interbaustoff und der Interpares Mobau entstanden ist. In Österreich ist die Kooperation seit fünf Jahren vertreten.
Alle Redner des Vormittags wiesen auf die Krise am Bau hin. So sind die Umsätze der Bauwirtschaft im Wohnungsbau in Deutschland 2023 um real 11 Prozent gesunken, die Genehmigungszahlen des ersten Quartals 2024 lagen um 22,2 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Ähnlich die Entwicklung in Österreich. Hier ist der Umsatz des Baustoffhandels um 19,9 Prozent auf 3,236 Mrd. Euro gefallen.
„Jetzt haben wir die Vertrauenskrise bei den Banken fürs Bauen, jetzt haben wir die Nachfragekrise im privaten Bau“, fasste der Eurobaustoff-Aufsichtsratsvorsitzende Boy Meesenburg die Stimmung zusammen. In dieser Situation habe sich die Eurobaustoff allerdings „als robust erwiesen“, betonte Finanzgeschäftsführer Jörg Hoffmann.