Für die meisten Onlinehändler hat die Vermeidung von Retouren höchste Priorität. Das geht aus der neuen EHI-Studie „Versand- und Retourenmanagement im E-Commerce 2023“ hervor. „Die Bestrebungen des Handels, Retouren zu vermeiden, liegen an dem zum Teil sehr hohen Retourenaufkommen sowie den damit verbundenen Kosten. Die durchschnittliche Retourenquote ist zwar eher moderat, in einzelnen Sortimentsbereichen aber sehr hoch“, erklärt Studienautorin Hilka Bergmann.
Retourenquoten
Im Durchschnitt liegt die artikelbezogene Retourenquote zwischen 6 und 10 Prozent. Zwischen den einzelnen Produktsegmenten gibt es große Unterschiede. Im Bereich Nahrungs- und Genussmittel ist sie am niedrigsten. Mit besonders hohen Retourenquoten von durchschnittlich 26 bis 50 Prozent und in Einzelfällen von bis zu 75 Prozent hat vor allem der Bereich Fashion & Accessoires zu kämpfen.
Retourenkosten
Die bei einer Rücksendung anfallenden Versandkosten werden in 64 Prozent der Fälle vom Onlinehändler übernommen. Doch nicht nur der Retourenversand ist kostspielig. Auch die weitere Bearbeitung ist aufwändig. Die durchschnittlichen Kosten pro retourniertem Artikel liegen zwischen 5 und 10 Euro. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Sortimenten. Während im Bereich Nahrungs- und Genussmittel die Kosten pro Artikel besonders niedrig sind, fallen im Bereich Wohnen und Einrichten die durchschnittlich höchsten Kosten an. Hier liegen sie im Schnitt zwischen 10 und 20 Euro.
Wiederverwendbarkeit
Im Durchschnitt können zwischen 50 und 75 Prozent der retournierten Artikel wieder als A-Ware für den Versand verwendet werden. In den Produktsegmenten Consumer Electronics, DIY und Garten sowie Autozubehör ist der Anteil der Wiederverwendbarkeit der retournierten Artikel als A-Ware geringer (26 bis 50 Prozent), da hier retournierte Artikel häufig beschädigt sind.
Retouren vermeiden
Für 74 Prozent steht die Vermeidung von Retouren an erster Stelle. Das sind 6 Prozent mehr als noch im Vorjahr.