Drei deutsche EPS-Dämmstoff-Hersteller haben 2022 die niederländische PolyStyreneLoop-Anlage aus der Insolvenz gerettet – diese ging jetzt in den Regelbetrieb über. Die Anlage, seitdem PS Loop genannt, ist die erste industrielle Einrichtung für das Recycling von EPS-Dämmstoffen – auch bekannt als Styropor – aus Abriss- und Sanierungsarbeiten, sagen die Hersteller. Sie ermöglicht die Wiederverwertung HBCD-haltiger Polystyrol-Schaumstoffe im industriellen Maßstab und zeugt von der Innovationskraft der Branche.
PS Loop ist eine Tochter der German EPS Converters (GEC) Group. Darunter versammeln sich die drei deutschen EPS-Hersteller Karl Bachl Kunststoffverarbeitung, Brohlburg Dämmstoff- u. Recyclingwerke sowie Rygol Dämmstoffe, Mitglieder des Industrieverbandes Hartschaum (IVH). Ein Jahr vor der Rettung aus der Insolvenz war es dem Leuchtturmprojekt gelungen, erstmals HBCD-haltiges EPS-Dämmmaterial zu recyceln.
Das Flammschutzmittel HBCD wurde 2016 verboten – mit der Folge, dass Zigtausende Tonnen HBCD-haltiger Polystyrol-Schaumstoffabfälle nicht mehr wie gewohnt recycelt werden konnten. Dank des innovativen Recycling-Konzepts sei eine Wiederverwertung im industriellen Maßstab möglich. Das Resultat ist laut PS Loop ein vollwertiger PS-Rohstoff, der für die Produktion neuer EPS-Dämmprodukte genutzt wird. Zudem wird bei dem Prozess Brom als wichtige Ressource wiedergewonnen.
Über 17 Mio. Euro wurden in den Aufbau der Anlage investiert. Mit dem Verfahren können in Terneuzen laut Unternehmensangaben jährlich 3.000 Tonnen Material recycelt werden. Die maximale Ausbaustufe liegt bei 8.000 Tonnen pro Jahr.