Auf dem Markt für Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) in Deutschland brach der Absatz im zweiten Quartal dieses Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023 um 9,3 Prozent ein, nachdem sich im ersten Quartal 2024 ein leicht positiver Trend mit einer Steigerung von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gezeigt hatte. Das zeigt eine Marktstatistik des Verbands für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) und der B+L Marktdaten GmbH. B+L führt diese Schwankungen unter anderem auf die Volatilität und Unsicherheit im Markt zurück. Sie würden durch die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen verstärkt und träfen die gesamte Baubranche. Das Minus beim WDVS-Absatz deckt sich beinahe mit dem vom Statistischen Bundesamt festgestellten Rückgang der Baustoffproduktion im Juni 2024 (-9,4 Prozent), verglichen mit dem Vorjahresmonat.
Zusätzlich zum schwachen Neubau sind auch die Modernisierungsinvestitionen seit 2022 rückläufig. Die Belastung der Haushaltsbudgets durch die Inflation, eine allgemeine Verunsicherung auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges sowie die einseitige Ausrichtung der staatlichen Förderungen auf die Haustechnik sehen die Experten von B+L als Gründe für den neuerlichen Absatzeinbruch an. B+L hat zudem festgestellt, dass es 2024 zwar ein leichtes Plus bei allgemeinen Sanierungen geben könnte, die energetische Modernisierung dabei aber an Bedeutung verliert.
Nachdem die Branchenkenner im Mai dieses Jahres noch mit einem Rückgang von 2,8 Prozent beim WDVS-Absatz im Vergleich zum Vorjahr 2023 rechneten, gehen sie nunmehr von einem Minus von 5,2 Prozent im Jahresvergleich aus. Für 2024 wird prognostiziert, dass das Absatzvolumen nach 30,47 Mio. m² (2023) weiter auf 28,88 Mio. m² sinken könnte.