Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) präsentiert in zwei Publikationen Schwerpunkte und praktische Handlungsfelder für die Nachhaltigkeit von Dämmsystemen, Putz und Mörtel. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) hat im Auftrag des VDPM eine detaillierte wissenschaftliche Analyse des Status quo zu Rückbau, Recycling und Kreislaufverhalten der Produktgruppen der VDPM-Mitgliedsunternehmen erstellt.
Demnach müssen für eine branchenorientierte und wettbewerbsfähige Umsetzung von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sechs Voraussetzungen erfüllt sein: „Statt Recyclingquoten zählt die Betrachtung des gesamten Produkt-Lebenszyklus. Regelwerke müssen Klarheit in der Produkt-Anwendung schaffen. Hersteller benötigen Planungssicherheit durch politische Rahmensetzung. Die gebäudespezifischen Anforderungen bestimmen den Einsatz der Produkte. Die Produktverantwortung der Hersteller muss praxisgerecht ausgestaltet sein. Und mehr Akzeptanz für nachhaltige und zirkuläre Produkte ist bei allen Beteiligten nötig“, so die Forscher.
Von Abfallvermeidung bis Reststoffverwertung
Die Studie des IBP beschreibt die zugrunde liegende Regulatorik und analysiert das spezifische Produktverhalten von Putzen, Estrich- und Mauermörteln sowie WDVS. Daraus leiten die Wissenschaftler die Handlungsfelder Produkte neu denken, Wiederverwendung, Reparatur, Recycling, Abfallvermeidung, Reststoffe, Umweltauswirkungen und Langzeitverhalten ab und geben Empfehlungen zur Realisierung.
Auf dieser Studie baut die jüngste Publikation des VDPM auf: „Ressourcen der Zukunft für Dämmsysteme, Putz und Mörtel“ entstand ebenfalls mit fachlicher Unterstützung des Fraunhofer IBP, integriert die zuvor gewonnen Erkenntnisse und thematisiert die drei Nachhaltigkeits-Schwerpunktbereiche „Erhalt“, „Rückgewinnung“ und „Produkte neu denken“.
„Erhalt“ vollzieht sich in konsequenter Abfallvermeidung, Weiterverwendung und Reparatur sowie in der Optimierung der Umweltauswirkungen und des Langzeitverhaltens. Der „Rückgewinnung“ sind die Handlungsfelder Recycling und Rezyklat-Einsatz sowie die Verwertung von Reststoffen zugeordnet. „Produkte neu denken“ bedeutet die Weiterentwicklung nachhaltiger, kreislaufoptimierter Produktportfolios.
Der IBP-Bericht „Strategien für den Umgang mit Dämmsystemen, Putz und Mörtel nach der Nutzungsphase – Status quo und Rahmenbedingungen“ sowie die VDPM-Dokumentation „Ressourcen der Zukunft für Dämmsysteme, Putz und Mörtel – Schwerpunkte und Handlungsfelder“ sind hier online abrufbar.