Im vergangenen Jahr bestand Blumenerde für den Privatgebrauch nur noch zu 43 Prozent aus Torf. Das hat der Industrieverband Garten (IVG) gemeinsam mit der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) im Rahmen seiner jährlichen Datenerhebung bei den Substratherstellern zur Produktion und zum Torfeinsatz festgestellt.
In einem schwierigen Umfeld konnte die Branche laut der Abfrage den Einsatz von Torfersatzstoffen von 52 auf 57 Prozent steigern. Es konnten aber keine neuen Quellen für Grüngutkompost, Holzfasern und Rindenhumus erschlossen werden, sodass die Branche von einer Verlangsamung der Torfersatzquote in den Folgejahren ausgeht. „Insgesamt führte ein geringerer Einsatz von Torf, ein geringerer Gesamtabsatz bei gleichzeitigem Anstieg der Nachfrage nach torffreien Erden zu der Steigerung der Torfersatzquote“, bilanziert Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG, das Ergebnis.
Zudem zeigte die Abfrage, dass das vergangene Jahr im Vergleich zu den Corona-Jahren bilanziell etwas zurückhaltend ausgefallen ist. Insgesamt wurden trotzdem fast fünf Millionen Kubikmeter Blumenerden in Deutschland hergestellt, wovon gut ein Fünftel ins Ausland exportiert wurde.
Das Angebot an torfreduzierter und torffreier Blumenerde ist groß – laut der Abfrage liegt der Anteil torffreier Erden am Gesamtmarkt bereits bei 22 Prozent. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass die Bevölkerung wenig über die Zusammensetzung sowie die Anwendung der Blumenerden weiß. „Aufklärungsarbeit ist hier nötig“, so Testroet.