Rund 180 Vertreter der deutschen Erdenbranche reisten vergangene Woche, am 29. September 2022, ins Ammerland nach Bad Zwischenahn zum 56. Deutschen Torf- und Humustag (DTHT). Nach zweijähriger Pause konnte das Format, in dem sich nahezu alle Hersteller von Blumenerden und Kultursubstraten in Deutschland zusammengeschlossen haben, wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden. Ausgerichtet wurde der DTHT vom Industrieverband Garten (IVG). „Wir sind sehr zufrieden mit den Besucherzahlen“, sagt Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt beim IVG. „Zudem freuen wir uns darüber, dass das neue Konzept von allen Teilnehmern sehr positiv aufgenommen wurde.“
Zu Beginn der Veranstaltung diskutierten Vertreter aus Politik und Industrie in einer Talkrunde über Torf, Rohstoffverfügbarkeiten und Kooperationsmöglichkeiten mit der Landwirtschaft. Die Teilnehmer kamen unter anderem zu dem Schluss, dass es vielversprechende Gemeinsamkeiten zwischen Landwirtschaft und Substratindustrie gebe und die Politik den Rahmen für erfolgreiche Kooperationen setzen müsse. Nach wie vor stünden beide Branchen allerdings vor großen Herausforderungen in Bezug auf die Moorschutzstrategie der Bundesregierung. Erkannt wurde auch ein Bedarf der Industrie an mehreren Millionen Kubikmetern Torfersatzstoffen. Diese könnten, die Wirtschaftlichkeit vorausgesetzt, auch aus der Kultur von Torfmoosen stammen.
Danach erhielten acht Expertinnen und Experten im Rahmen eines sogenannten Science Slam die Möglichkeit, ihr Forschungsfeld zu präsentieren. Zudem stellten mehrere Referentinnen und Referenten neue Entwicklungen im Bereich Torfersatzstoffe vor. Der nächste Deutsche Torf- und Humustag wird voraussichtlich am 21. September 2023 in der Wandelhalle in Bad Zwischenahn stattfinden.