Eine Frage der Klasse

Mehr als die Hälfte aller Gebäude in Deutschland haben dringenden Nachholbedarf bei der energetischen Modernisierung und erfüllen noch nicht die verbindlichen Energieeffizienzstandards der EU-Gebäuderichtlinie. Das zeigt eine Analyse der Purpose Green Real Estate GmbH. Für die repräsentative Studie wurden 10.683 Immobilienanzeigen in den 30 größten deutschen Städten herangezogen. Dabei offenbaren sich regional sehr große Unterschiede: Einige ostdeutsche Städte nehmen eine Vorreiterrolle ein: In Leipzig weisen 71,3 Prozent der Gebäude eine Energieeffizienzklasse zwischen A+ und D auf, in Chemnitz 71 Prozent und in Berlin immerhin 59,8 Prozent. Großen Nachholbedarf gibt es in Norddeutschland und im Ruhrgebiet. 82 Prozent der Häuser in Kiel und 80,6 Prozent der Gebäude in Bochum siedeln sich in den Klassen E bis H an.

Die Gebäuderichtlinie legt fest, dass alle Gebäude zumindest die Energieeffizienzklasse D erreichen, und unterstützt das Ziel der Klimaneutralität bis 2045. De facto liegen aktuell 56,7 Prozent der Häuser in Deutschland in den Energieeffizienzklassen E bis H. Als schlechteste Klasse versammelt H mit 17,6 Prozent bundesweit sogar den höchsten Prozentsatz. Im Schnitt finden sich immerhin 17,0 Prozent der deutschen Immobilien in den Energieeffizienzklassen A und A+ wieder. Die Reihenfolge der Top Ten lautet bei Klasse A wie folgt: Chemnitz (14,9 %), Leipzig (11,5 %), Berlin (10,8 %), Hamburg (8,0 %), München (7,4 %), Münster (6,9 %), Augsburg (6,1 %), Stuttgart (5,6 %), Düsseldorf (5,4 %) Mönchengladbach (5,4 %).

Dass deutschlandweit jede fünfte Immobilie einen hohen Energieverbrauch aufweist, liegt…