Fasern von Schilfrohrkolben lassen sich zu Werkstoffen verarbeiten, die an OSB-Platten erinnern.
Fasern von Schilfrohrkolben lassen sich zu Werkstoffen verarbeiten, die an OSB-Platten erinnern.
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Baustofftrends

Worauf wir morgen bauen

Verstaubt ist es höchstens auf der Baustelle: Die Branche arbeitet stetig daran, wie sie im Einklang mit der Umwelt agieren und gleichzeitig aktuellen Kundenwünschen gerecht werden kann.
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Welche Trends und Entwicklungen prägen derzeit die Baubranche? Um das herauszufinden, lohnt sich ein Blick auf eine Sonderschau, die das Fraunhofer Institut für die kommende Messe Bau im Januar 2025 geplant hat. Im Fokus des Messestands stehen die Themen Effizienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit auf dem Bau. Mit dem Begriff Sicherheit beziehen sich die Forscher auf Methoden zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, die das Leben auf der Erde sicherer machen sollen, wie auf die Schaffung wirtschaftlicher Resilienz etwa durch Lösungen zur Kreislaufwirtschaft.

„In der Bauwirtschaft werden Materialien verwendet, die zu den größten CO2-Erzeugern weltweit gehören“, sagt Thomas Kirmayr, Geschäftsführer der Fraunhofer-Allianz Bau. Klimapositives Bauen sei das Ziel, auch mit Blick auf die Energieversorgung. Deshalb präsentiert das Fraunhofer Institut Alternativen zur Gasheizung wie die Wärmepumpe oder Photovoltaik. Die Forscher entwickeln Konzepte, um PV-Anlagen noch flächendeckender in Deutschland einsetzen zu können. Entstanden sind einfach anwendbare Lösungen, im besten Fall mit doppeltem Nutzen, wie Photovoltaikmodule mit integrierter Fassadendämmung, die sich schnell und einfach anbringen lassen, ohne gleich ein komplettes System auseinanderbauen zu müssen. Solche Situationen gebe es immer wieder bei Gebäuden aus den 60er-Jahren, berichtet Kirmayr. Hier seien oft Holzschutzmittel verbaut, die der Gesundheit schaden. Daher suche man nach Lösungen, wie man diese aus dem Gebäude herausbekommen könne, ohne es ganz abzureißen.  

Ein ähnliches Problem sieht auch Christina Häußer, Leiterin Marketing und Kommunikation bei Naturinform, einem Anbieter von WPC-Werkstoffen: Reguläres Holz sei oft lasiert und lasse sich deshalb nicht recyceln, sondern müsse als Sondermüll verbrannt werden. Der Verbundstoff WPC hingegen sei nachhaltiger, weil besser recycelbar.  

In der Bauwirtschaft werden Materialien verwendet, die zu 
den größten CO2-Erzeugern weltweit gehören
Thomas Kirmayr, Geschäftsführer der Fraunhofer-Allianz Bau

Das sieht Sabrina Bartl vom Schnittholzhersteller Stora Enso (natürlich) anders. Holzgebäude hielten offiziell mindestens 50 bis 100 Jahre, eigentlich überdauerten sie aber Jahrhunderte, da sie nach der Nutzungsdauer demontiert und für andere Produkte verwendet werden können, ist sie überzeugt.  

Auf kurzer Sicht sei auch er für Ausbau der Holzverwendung, betont Kirmayr von der Fraunhofer-Allianz Bau. Nötig sei letztlich jedoch ein gesunder Mix an Baustoffen…

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