Wenko
Wenko erfülle alle Umweltan­forderungen – die Billigkonkurrenz aus Asien drücke sich davor, warnt Niklas Köllner.

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„Schutzlos ausgeliefert“

Wie viele Hersteller in Europa stellt sich auch das Familien­unternehmen Wenko Umweltvorgaben und dem Nachhaltigkeitsgedanken, doch die unkontrollierte Billigkonkurrenz aus Asien ist eine Gefahr, warnt Geschäftsführer Niklas Köllner.

Welche Rolle spielen ­Umweltgedanken für Ihr Unternehmen?

Niklas Köllner: Wenko ist in allen Ländern Europas vertreten und hat erfolgreiche Tochtergesellschaften in Spanien, Italien und Frankreich. Wir verstehen uns als europäisches Unternehmen mit deutschen Wurzeln. In allem, was wir tun, spielt Nachhaltigkeit eine übergeordnete Rolle. Als eines der ersten Unternehmen haben wir damit begonnen, uns selbst und unsere Produkte diesbezüglich kontinuierlich auf den Prüfstand zu stellen – und in den letzten Jahren im Sinne der Umwelt und für die nachfolgenden Generationen vieles angefasst.

So haben wir unser Duschsortiment komplett überarbeitet und über 300 Produkte inklusive der Verpackungen auf recycelte und recycelbare Rohstoffe umgestellt. Mittlerweile sind 89 Prozent der Packagings plastikfrei und bis 2025 werden es 100 Prozent sein.

 

Bedauerlicherweise belohnen die Endverbraucher unser Engagement im Umweltschutz nur unzureichend.
Niklas Köllner, Geschäftsführer Wenko

Kommt das an?

Bedauerlicherweise belohnen die Endverbraucher unser Engagement im Umweltschutz nur unzureichend. Viele sind nicht bereit, die höheren Preise für nachhaltigere Produktion zu zahlen. Daher haben wir dafür gesorgt, dass unsere Preise trotz nachhaltiger Produktion gleich geblieben sind. Stattdessen greifen die Verbraucher lieber zu günstigeren Produkten auf Marktplätzen, bei denen jedoch keine Produktsicherheit besteht und die Qualität fragwürdig ist.

So berichtete die Presse Anfang 2024, dass das Umweltbundesamt in zahlreichen Urinproben Hinweise auf einen giftigen Weichmacher entdeckt hat – auch in denen von Kindern. Bei dem in den Proben gefundenen Stoff handelt es sich um das Abbauprodukt eines Phthalates, das unter anderem die Fortpflanzungsorgane schädigen kann. Es ist daher innerhalb der EU streng reglementiert und großteils verboten.

Zwar konnte die Quelle im Beispiel nicht eindeutig ausgemacht werden, doch stimmen derartige Berichte beunruhigend. Wir bei Wenko unternehmen sehr große Anstrengungen, um die Herkunft eines jeden Produkts lückenlos nachzuweisen und sicherzustellen, dass all unsere Artikel die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und gesundheitlich unbedenklich sind, während sich unter den anderen Marktteilnehmern schwarze Schafe befinden, die damit auch noch erfolgreich sind.

Was könnte Ihnen helfen?

Das Problem: Es fehlt an Kontrollen! Dazu tragen bedauerlicherweise auch die aktuellen Zollbedingungen bei, denn in den EU-Ländern gilt eine Wertgrenze von 150 Euro, unterhalb derer Pakete zollfrei importiert werden können. Dadurch bleiben viele kleinere Sendungen unbeachtet.

So liefert die Politik Verbraucher und Unternehmen aktuell geradezu schutzlos den asiatischen Online-Marktplätzen aus. Es kann nicht sein, dass die Anforderungen der EU, die wir in Deutschland und Europa erfüllen müssen, nicht auch für die Importeure aus Drittländern gelten. Diese dürfen hinsichtlich Qualität, Produkthaftung und Schutzrechtsverletzungen nicht ungeprüft davonkommen.

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